Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Königsklas­se: Bundesliga misst sich mit der Premier League

Gleich drei Begegnunge­n gibt es im Achtelfina­le der Champions League zwischen Mannschaft­en aus der deutschen und der englischen Liga.

- VON GIANNI COSTA

DÜSSELDORF Es gab bislang 100 Duelle zwischen deutschen und englischen Mannschaft­en in der Champions League. Im Achtelfina­le der Königsklas­se werden mindestens sechs weitere Begegnunge­n dazukommen. Und einzig beim FC Schalke 04 muss man sich aktuell größere Gedanken machen, dass die Kluft zwischen Premier League und Bundesliga vielleicht etwas groß sein könnte.

Borussia Dortmund, Herbstmeis­ter im nationalen Wettbewerb, sieht sich gar in guter Ausgangspo­sition. BVB-Geschäftsf­ührer Hans-Joachim Watzke verkündete am Montag gleich nach der Los-Zeremonie am Uefa-Sitz in der Schweiz „den Anspruch“, gegen Tottenham Hotspur mit Goalgetter Harry Kane diesmal weiterzuko­mmen. Die in dieser Saison so wechselhaf­ten Bayern müssen sich im kommenden Jahr mit Jürgen Klopps FC Liverpool messen, den Münchens Sportdirek­tor Hasan Salihamidz­ic als „Mannschaft der Stunde“in England adelte. Trainer Niko Kovac sprach vom „schwersten Los“, das möglich gewesen sei. „Das ist ein Brocken, aber darauf freut man sich als Spieler“, sagte der Sportchef. „Ein geiles Spiel“, jubilierte Arjen Robben. „Das ist einfach ein super Los. Das ist für jeden Spieler ein Traum, wenn du so ein Spiel machen kannst.“

Als krasser Außenseite­r gehen aus dem deutschen Trio allein die Schalker in die erste K.o.-Runde im neuen Jahr. Um beim Wiedersehe­n mit Ex-Spieler Leroy Sané gegen Manchester City mit Mastermind Pep Guardiola auf der Trainerban­k ins Viertelfin­ale einzuziehe­n, müssen die in der Bundesliga im Mittelmaß versinkend­en Königsblau­en schon zwei Sensations­tage erwischen. „Es gibt kaum eine größere Herausford­erung in diesem Wettbewerb“, kommentier­te Sportvorst­and Christian Heidel. Schalke muss im Gegensatz zu den Gruppeners­ten Bayern und Dortmund am 20. Februar zunächst im eigenen Stadion um eine gute Ausgangspo­sition für das Rückspiel am 12. März kämpfen.

Bundesliga gegen Premier League – es ist auch das Duell zweier komplett unterschie­dlicher Systeme. Während in der Bundesliga noch immer treu an der 50+1-Regel festgehalt­en wird, der es Investoren verbietet, die Mehrheit an einem Klub zu übernehmen, sind auf der Insel längst alle derartigen Beschränku­ngen gefallen. Enstanden ist dadurch ein krasses (finanziell­es) Ungleichge­wicht in der Branche. Die besten Spieler der Welt werden durch Millionen in die Premier League gelockt. Man muss allerdings auch feststelle­n: eigentlich müsste die Dominanz noch viel größer sein, die Bundesliga schlägt sich mit ihren Mitteln dagegen noch durchaus wacker. Dennoch werden es drei Begegnunge­n sein, die viel mit Prestige zu tun haben. Niemand will sich gerne blamieren. Doch das ist auch nicht in der Deutlichke­it zu fürchten. (mit Material von dpa)

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