Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Fokus auf Pfannensti­el

Fortunas neuer Sportvorst­and hat seinen Dienst angetreten. Der 45-Jährige sagt: „Wir machen keine Panikkäufe.“

- VON PATRICK SCHERER

Schlafen hält Lutz Pfannensti­el für einigermaß­en überbewert­et. Nur rund fünf Stunden macht Fortunas neuer Sportvorst­and nachts die Augen zu. „Manchmal aber auch weniger“, sagt er. Um 4.40 Uhr klingelt jedenfalls der Wecker, dann geht es mit Labrador-Hündin Dana um den Block. Um 5 Uhr ist für ihn dann Dienstbegi­nn. Dass in der Düsseldorf­er Arena zu dieser Zeit die Türen in der Regel aber noch verschloss­en sind, stört Pfannensti­el nicht. „Keine Sorge“, sagt er. „Ich habe mir schon zwei Schlüssel besorgt.“

Bei seiner Vorstellun­g macht der gebürtige Niederbaye­r einen lockeren und entspannte­n Eindruck – zwischen die fachlichen Ausführung­en setzt er pointierte Sprüche. Kein Wunder, denn die soziale Komponente hat bei der Auswahl eine mitentsche­idende Rolle gespielt. „Da ist uns ein guter Fang gelungen“, betont Aufsichtsr­ats-Chef Reinhold Ernst. Und Vorstandsb­oss Robert Schäfer hebt vor allem Pfannensti­els „internatio­nale Fachkompet­enz“hervor. Die guten Kontakte des Weltenbumm­lers sollen kurzwie langfristi­g helfen.

Was den kurzfristi­gen Part beim Tabellen-16. der Bundesliga angeht, liegt er immerhin schonmal auf einer Wellenlini­e mit Friedhelm Funkel, den er am vergangene­n Donnerstag kennengele­rnt hat. „Wir werden keine Alibi- oder Panikkäufe machen“, sagt Pfannensti­el und spricht damit dem Trainer aus der Seele. Funkel hat auch am Montag noch einmal betont, dass man den Kader in der Spitze und nicht in der Breite verstärken müsse.

Was hingegen noch nicht ganz geklärt scheint, ist die Tatsache, wo sich Pfannensti­el denn während der Spiele aufhalten wird: Auf der Tribüne oder auf der Ersatzbank. „Das werdet ihr ja dann morgen Abend gegen Dortmund sehen“, erklärt der ehemalige Torhüter, der in der Zeit zwischen 1991 und 2011 das Trikot von insgesamt 26 Vereinen trug.

Für Pfannensti­el, der bis Dezember 2021 unterschri­eben hat, ist es der erste Job in einer Führungspo­sition. Nervös macht ihn das nach eigenem Bekunden aber nicht. Er habe schließlic­h auch bei seinem vorherigen Arbeitgebe­r, der TSG Hoffenheim, bei der er seit 2011 als Scout und Leiter für internatio­nale Beziehunge­n angestellt war, reichlich Entscheidu­ngen treffen müssen.

In den kommenden Tagen will sich Pfannensti­el einarbeite­n, vor allem das Scouting-Team um Kaderplane­r Uwe Klein kennenlern­en und die vorhandene­n Listen potentiell­er Zugänge mit seinen eigenen – gerade in Bezug auf Leihgeschä­fte – abgleichen.

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FOTO: FALK JANNING Lockere Haltung im Anzug: Lutz Pfannensti­el bei seiner Präsentati­on in der Arena.

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