Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Borussia gelingt perfekte Hinrunde daheim
Der 2:0-Arbeitssieg gegen den 1. FC Nürnberg ist Mönchengladbachs achter Erfolg im achten Heimspiel dieser Hinserie.
MÖNCHENGLADBACH Borussia Mönchengladbach hat erstmals in seiner Bundesliga-Geschichte alle Hinrunden-Heimspiele gewonnen. Am Dienstagabend besiegten die Gladbacher den 1. FC Nürnberg mit 2:0 und schafften damit ihren achten Erfolg im eigenen Stadion – den elften saisonübergreifend. Dabei erlebte Dieter Hecking, der zum 400. Mal in der Bundesliga auf der Trainerbank saß, gerade zu Beginn ein wenig amüsantes Jubiläum. Denn seine Borussia, die mit dem Erfolg ihren zweiten Tabellenplatz festigte, fand äußerst schwer ins Spiel und hatte in einigen Situationen Probleme mit der eigenen Konzentration.
So musste – wie beim 0:0 in Hoffenheim – Yann Sommer gleich zu Beginn mit einer tollen Parade einen frühen Gegentreffer verhindern. In Hoffenheim hatte der Schweizer Keeper einen Schuss aus kurzer Distanz von Pavel Kaderabek in der zweiten Minute pariert, gegen den „Club“einen Kopfball von Adam Zrelak aus einer noch geringeren Entfernung, nachdem zuvor ein abgefälschter Schuss an der Latte abprallte (5.). Der junge Jordan Beyer, der wieder den verletzten Tony Jantschke ersetzte, hatte dabei keine gute Figur abgegeben.
Nach 24 Minuten tauchte Alassane Plea nach einem doppelten Doppelpass mit Thorgan Hazard frei vor dem gegnerischen Tor auf. Den durch die Fans schon vorbereiteten Jubelschrei erstickte jedoch Club-Verteidiger Georg Margreitter im letzten Moment mit einer tollen Grätsche.
Dennoch war diese Szene so etwas wie der Startschuss für ein besseres Spiel der Gladbacher. Nur wenig später vergab Denis Zakaria, der nach seiner Gelbsperre wieder in der Startelf stand, eine große Einschussgelegenheit. Fortan beherrschte Borussia das Spiel besser und begann ihre im Borussia-Park gewohnte Dominanz auszustrahlen. Gefährlich wurde es aber erst wieder in 39. Minute. Da vergab Zakaria eine Torchance, die im Fußballjargon als „Hunderprozentige“bezeichnet wird. Aus fünf Metern kam der Schweizer nach einer Flanke von Hazard völlig frei zum Kopfball, beförderte den Ball aber nicht ins Netz, sondern in die Beine eines am Pfosten postierten Nürnberger Abwehrspielers.
Den negativen Höhepunkt einer für Hecking sicherlich nervenaufreibenden Halbzeit seines Teams gab es dann kurz vor der Pause. Florian Neuhaus wurde im Strafraum gefoult, es gab Elfmeter für Borussia. Der sonst so sichere Hazard wollte sein neuntes Saisontor jedoch auf eine ganz besondere Art und Weise erzielen und versuchte sich am „Panenka“, lupfte den Ball aber deutlich über das Tor.
Wenig später ging es für die Teams M’gladbach – Nürnberg
Borussia: Sommer - Johnson (76. Lang), Beyer, Elvedi (73. Cuisance), Wendt - Strobl - Neuhaus, Zakaria - Traoré (81. Hermann), Plea - Hazard.
Nürnberg: Bredlow - Goden (46. Ewerton), Margreitter, Mühl, Leibold - Petrak, Fuchs - Misidjan, Pereira (81. Knöll), Palacios (73. Salli) - Zrelak.
Zuschauer: 42.323. Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover). Tore: 1:0 Hazard (47.), 2:0 Pléa (86.)
Gelbe Karten: Traoré, Wendt / Leibold, Goden, Margreitter.
Bes. Vorkommnis: Hazard schießt Foulelfmeter über das Tor (45.). in die Kabine, Hazard flüchtete offenbar peinlich berührt als Erster in die Katakomben. Dort wird sich der Belgier vermutlich einiges von seinem Trainer angehört haben müssen ob der leichtfertig vergebenen Großchance. Und auch dies zeigte Wirkung. Denn nur eineinhalb Minuten nach dem Seitenwechsel erzielte jener Hazard das 1:0 für Borussia. Nach einer feinen Vorarbeit von Ibrahima Traoré war er aus kurzer Distanz zur Stelle und schob – diesmal ohne den Anspruch einer besonderen Durchführung – zur Gladbacher Führung ein.
Im Anschluss ließen Neuhaus und Traoré beste Gelegenheiten zu einer höheren Führung aus, erst Pléa machte mit seinem Konter-Treffer zum 2:0 kurz vor Spielende den Deckel drauf auf den Heimsieg.
„Ich denke, dass jeder einen Sieg erwartet hat. Wir haben nicht viel zugelassen, bis auf den Anfang. Nürnberg hat es nicht schlecht gemacht“, sagte Hecking. „In der zweiten Halbzeit war uns klar, dass wir das Tor machen müssen. Das ist natürlich gut, wenn das gleich gelingt. Wir wollten den Sieg unbedingt. Jetzt gilt es, sich auf Freitag vorzubereiten.“Dann geht es nach Dortmund.