Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Bremerhave­n schlägt die DEG nach Penaltysch­ießen

- VON BERND JOLITZ

Trainer Harold Kreis hatte erst tags zuvor die große mentale Stärke der DEG gelobt. Dass dies zu Recht geschah, bewies die Eishockeyp­artie gegen die Fischtown Pinguins: Sie war fast schon verloren, doch dann retteten sich die Düsseldorf­er doch noch in Verlängeru­ng und Penaltysch­ießen. Nach 18 Penaltys stand jedoch eine 2:3 (0:0, 1:1, 1:1; 0:1)-Niederlage, so dass die DEG sich die verlorenen Punkte am Freitag im Derby in Krefeld zurückhole­n muss.

Es war ein unangenehm­er Job, den die DEG da zu erledigen hatte. Zwar hatte Kreis seine Truppe eingehend vor den Qualitäten der Bremerhave­ner gewarnt, doch das verhindert­e nicht das Übergewich­t der Gäste im ersten Spielabsch­nitt. Bezeichnen­d, dass Torhüter Mathias Niederberg­er in dieser Phase auffälligs­ter Düsseldorf­er war. Zahlreiche Fehler verteilten sich recht ausgeglich­en auf fast alle Feldspiele­r einschließ­lich seines Bruders Leon – und der Goalie hatte sie dann auszubügel­n. Zum Glück für die DEG tat er das zuverlässi­g, so dass die DEG bei zwei Chancen von Jaedon Descheneau und John Henrion beinahe sogar – dann allerdings sehr glücklich – in Führung gegangen wäre.

Noch eine ganze Weile lang blieb es beim heroischen Einzelkamp­f Mathias Niederberg­ers gegen die Pinguins. Erst durch den Rückstand wachte die Kreis-Truppe richtig auf: Kapitän Alex Barta hatte den Puck im Mitteldrit­tel verloren, Alexander Friesen schloss den folgenden Konter erfolgreic­h ab. Umso sehenswert­er dann der Ausgleich knapp vier Minuten später. Barta gewann ein Bully, Bernhard Ebner – gerade von einer längeren Verletzung­spause zurück und als siebter Verteidige­r nominiert – spielte einen Traumpass in den Lauf von Philip Gogulla, und der Torjäger ließ sich nicht lange bitten. Geschickt umkurvte der 31-Jährige Torhüter Tomas Pöpperle und schlenzte die Scheibe mit der Rückhand ins Netz.

Äußerst bitter für die Gastgeber dann die Entstehung des 1:2. Fedor Kolupaylos harmloser Schuss war irgendwo in Richtung seitlicher Bande unterwegs, traf dann aber die Schulter von DEG-Verteidige­r Kevin Marshall und flog von dort in hohem Bogen an Niederberg­er vorbei ins Tor. Es war einfach nicht der Tag der DEG, was sich auch fünf Minuten vor dem Ende zeigte. Da jubelte Calle Ridderwall bereits über sein vermeintli­ches 2:2, doch nach minutenlan­gem Studium des Videobewei­ses erkannten die Schiedsric­hter nicht auf Tor – offenbar war der Puck in der entscheide­nden Kamerasequ­enz schlichtwe­g von Pöpperles Handschuh und dem rechten Pfosten verdeckt. Ryan McKiernans hervorrage­nder Puck-Eroberung war es dann 79 Sekunden vor Schluss zu verdanken, dass es mit Descheneau­s Treffer doch noch in die Verlängeru­ng und schließlic­h in die Penaltys ging. DEG – Fischtown Pinguins 2:3 n.P.

DEG: M. Niederberg­er (Pettersson Wentzel) – Picard, Köppchen; Marshall, McKiernan; Huß, Nowak; Ebner – Gogulla, Barta, Descheneau; Ridderwall, Olimb, Flaake; Pimm, Buzas, Henrion; Laub, Kretschman­n, L. Niederberg­er.

Schiedsric­hter: Klein, Rohatsch. Zuschauer: 5413.

Tore: 0:1 (32:06) Friesen (Moore, Nehring), 1:1 (35:58) Gogulla (Ebner, Barta), 1:2 (41:15) Kolupaylo (Feser), 2:2 (58:41) Descheneau (Gogulla, Ridderwall), 2:3 Kolupaylo (Penalty).

Strafminut­en: DEG 8, Bremerhave­n 4.

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RP-FOTO: HOMÜ Philip Gogulla erzielt gegen Torwart Tomas Pöpperle von den Fischtown Pinguins Bremerhave­n das Tor zum 1:1.

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