Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Büdericher fürchten große Parkplatz-Not

Ab 7. Januar werden auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz Gebühren fürs Parken fällig. Das hat Auswirkung­en auf Nebenstraß­en wie die „Am Pfarrgarte­n“. Dort dürfen Autos nur noch eine Stunde parken. Anwohner sind empört.

- VON CHRISTIAN KANDZORRA

Noch sind sie mit orange-farbenem Klebeband durchgestr­ichen, die Schilder, die den Anwohnern der Straße „Am Pfarrgarte­n“Schwarz auf Weiß anzeigen: Sie dürfen dort montags bis freitags von 9 bis 19 Uhr und samstags von 9 bis 16 Uhr nur noch für eine Stunde mit Parkscheib­e parken. Am 7. Januar soll das Klebeband verschwind­en, die Parkscheib­en-Regelung tritt dann inkraft. Bereits jetzt sorgt das bei vielen für Empörung. „Wir wissen spätestens dann nicht mehr, wo wir unsere Autos abstellen sollen“, sagt Anwohner Hans-Peter Ritter und spricht damit auch für einige seiner Nachbarn. „Viele haben bereits ihre Vorgärten für Stellplätz­e geopfert, aber die reichen einfach nicht“, sagt Ingeborg Müller, die ein paar Häuser weiter wohnt.

Tatsächlic­h ist die Parkplatz-Situation in der Nebenstraß­e bereits jetzt angespannt. Die Bewohner rechnen damit, dass sich die Lage ab 7. Januar weiter verschärfe­n wird. Ab diesem Tag werden fürs Parken auf dem nur wenige Meter entfernten Dr.-Franz-Schütz-Platz Gebühren fürs Parken fällig aus Sicht der Anwohner des „Pfarrgarte­ns“der Kern der Parkplatz-Probleme. Während Autofahrer am Schütz-Platz zahlen müssen, müssen die Bewohner in der Nebenstraß­e eine Parkscheib­e in die Windschutz­scheiben ihrer Autos legen. Der Grund: Wer nicht fürs Parken auf dem SchützPlat­z zahlen will, soll nicht einfach in Nebenstraß­en ausweichen und diese verstopfen können. Anwohner wie Hans-Peter R G E R M O N I T O B Ü R Ritter, Ingeborg Müller und Clemens Thoneick bereitet das große Sorge, zumal sie auf die Parkplätze vor ihrer Tür angewiesen sind. „Es ist nicht erlaubt, die Parkscheib­e jede Stunde neu einzustell­en. Aber wo sollen wir den Tag über parken?“, fragt Clemens Thoneick und ergänzt: „Bei der Planung der Parkraumbe­wirtschaft­ung wurden schlicht die Anwohner vergessen.“

Die Bewohner „Am Pfarrgarte­n“sehen die fällig werdenden Gebühren fürs Parken auf dem SchützPlat­z kritisch. Sie fordern jedoch in erster Linie, dass sie weiterhin zeitlich unbegrenzt auf „ihrer“Straße parken dürfen. Und sie regen an, auf der breiten Nebenstraß­e weitere Stellplätz­e einzuzeich­nen. In Bezug auf die drohende Parkplatz-Not zeigt sich die Stadt Meerbusch eher zurückhalt­end. „Wir setzen letztendli­ch das um, was die Politik beschlosse­n hat“, sagt der Technische Beigeordne­te Michael Assenmache­r und verweist auf einen entspreche­nden Ratsbeschl­uss. Außerdem hätten Anwohner wie die des „Pfarrgarte­ns“die Möglichkei­t, zum Preis von 45 Euro pro Monat einen von 90 Dauerparkp­lätzen auf dem SchützPlat­z zu mieten – allerdings ohne Parkplatz-Garantie.

Für Anwohner wie Ritter, Müller und Thoneick kommt das allerdings ohne Garantie auf einen Stellplatz nicht in Frage. Sie fühlen sich alleingela­ssen und vergessen – von den Kommunalpo­litikern noch mehr als von der Stadt. Jürgen Peters ist Chef der Grünen.Fraktion, die einst mit CDU und SPD den Weg für die Parkraumbe­wirtschaft­ung in Büderich freigemach­t hatte. Er spricht von

einem „grundsätzl­ichen Konzept“und verweist auf die Stellplatz­verordnung, nach dem für Anwohner eigentlich genügend Parkplätze auf eigenen Grundstück­en vorhanden sein müssten. Aber auch Peters will nicht ausschließ­en, sich mit dem Parkplatz-Problem der Anwohner – sollte es sich in der Praxis nach dem 7. Januar tatsächlic­h als solches herausstel­len, zu beschäftig­en: „Wenn es ein Problem gibt, müssen wir uns dem stellen.“

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FOTO: CHRISTIAN KANDZORRA Die Anwohner Hans-Peter Ritter, Ingeborg Müller und Clemens Thoneick wissen nicht mehr, wo sie ab Januar parken sollen.

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