Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Gießelmann ist Fortunas Mr. Zuverlässig
Der Linksverteidiger fehlt in der Fußball-Bundesliga nur in einem Spiel in der Hinrunde: beim 1:7-Debakel in Frankfurt.
Fortuna hat sich mit einem Endspurt in der Hinrunde eine hervorragende Ausgangsposition im Kampf um den Klassenerhalt geschaffen. Es ist Zeit, die ersten 17 Spiele Revue passieren zu lassen. Eine Einzelkritik.
Michael Rensing In einem engen Rennen um die Stammtorhüterposten in der Vorbereitung hatte Rensing die Nase vorn. Er stand dann auch als einziger Akteur jede Minute dieser Saison auf dem Platz. Seine Leistungen waren zu Beginn der Saison solide. Beim 1:7 in Frankfurt trug er allenfalls an einem Treffer schuld. Rensing hielt auch sonst fast alle Bälle, die er halten musste – mit Ausnahme des folgenschweren Patzers beim 0:1 gegen Mainz. Es wäre allerdings nicht schlecht, wenn der 34-Jährige in der Rückrunde auch mal einen aus der Kategorie „Unhaltbar“halten würde. Note: 3
Raphael Wolf Es war wahrlich nicht die Hinrunde des Münchners. Erst verlor er das Duell um die Nummer eins, dann verletzte er sich so schwer am Nacken, dass er nicht mal die ihm zugesagten Pokalspiele bestreiten konnte. In der Wintervorbereitung wird er Rensing sicher Druck machen. Keine Note
Kaan Ayhan Trainer Friedhelm Funkel sagt: „Kaan bleibt mein Abwehrchef, auch wenn er mal draußen sitzt.“Der türkische Nationalspieler hatte in Frankfurt und in Gladbach zwei Totalausfall-Tage, die ihn seinen sicher geglaubten Platz in der Innenverteidigung gekostet hatten. Doch Ayhan kam zurück. Und wie: Gegen Freiburg erzielte er beide Tore zum 2:0. Gegen Dortmung und in Hannover war auf ihn auch defensiv wieder voll Verlass. Note: 3
Marcin Kaminski Die Leihgabe vom VfB Stuttgart startete in Leipzig direkt mit einer abgeklärten Vorstellung. Nach der Frankfurt-Pleite bekam auch Kaminski eine Denkpause. Der polnische Nationalverteidiger überzeugte dann aber vor allem in den vergangenen Spielen mit überragendem Kopfball- und Stellungsspiel. Seine Spieleröffnung mit dem starken linken Fuß ist hingegen noch ausbaufähig. Note: 2Andre
Hoffmann Eigentlich war der 25-Jährige als feste Stammkraft in der Innenverteidigung eingeplant. Nach zwei Auftritten war aber Schluss. Eine hartnäckige Gehirnerschütterung und ihre Folgen verhinderten weitere Einsätze. Hoffmann will in der Vorbereitung auf die Rückrunde wieder voll angreifen. Keine Note Robin Bormuth Lange musste der Musterprofi auf seine Chance in der Bundesliga von Beginn an warten. Als sie am neunten Spieltag kam, folgten zunächst die Niederlagen gegen Wolfsburg und in Gladbach. Aber Bormuth war dann eben auch Teil der Wende, beim 4:1 gegen Hertha BSC und beim 3:3 in München, als er sich gegen Robert Lewandowski aufrieb, stand er 90 Minuten auf dem Rasen. Nach zwei weniger guten Einsätzen gegen Mainz und in Bremen verlor der 23-Jährige seinen Platz aber wieder. Note: 3Niko
Gießelmann Seit der 27-Jährige im Sommer 2017 nach Düsseldorf gewechselt ist, verpasste er nur zwei Spiele. In der vergangenen Spielzeit wegen einer Gelbsperre und in dieser Spielzeit wegen einer Fleischwunde am Fuß. Und in genau diesem Spiel brach Fortuna beim 1:7 in Frankfurt auseinander. Es spricht somit viel für die These: Gießelmann ist Fortunas Mr. Zuverlässig, der die linke Seite defensiv wie offensiv fleißig beackert. Zudem bereitete er auch noch vier Treffer vor. Note: 2
Diego Contento Er war der Zugang mit dem klangvollsten Namen. Contento, der Meister und Champions-League-Sieger (2013) mit dem FC Bayern, der im Finale der Königsklasse 2012 in der Startelf stand. Die Frage im Sommer lautete, spielt er mit oder anstelle von Gießelmann auf der linken Seite. Die Antwort: gar nicht. Nachdem Contento zunächst mit Fitnessproblemen zu kämpfen hatte, zog er sich im Testspiel gegen Uerdingen im September einen Kreuzbandriss zu. Es dauert noch, bis er wieder ein Thema für die Startelf ist. Keine Note