Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Lese-Stiftung wirbt für Spende statt Feuerwerk

Die „Kinderstif­tung Lesen bildet“will Kindern das Lesen näher bringen. Dafür hat sie die Aktion „Bücher statt Böller“ins Leben gerufen.

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Wenn an Silvester das Feuerwerk startet, wird Heinz Mölder es sich mit seiner Frau und einer befreundet­en Familie anschauen. Er wird staunen und sich freuen, wie jeder, der die bunten Lichter sieht. Aber Mölder selbst wird auf das Böllern verzichten. „Ich habe das Geld, das sonst für Raketen drauf geht, schon gespendet“, sagt er.

Heinz Mölder ist Vorsitzend­er der „Kinderstif­tung Lesen bildet“, die sich zum Ziel gesetzt hat, in Düsseldorf sowie im Rhein-Kreis Neuss frühzeitig Kinder an das Lesen heranzufüh­ren, die sonst wenig Zugang zur Literatur haben. „Das sind häufig Kinder mit schwierige­m sozialen Hintergrun­d“, sagt der 64-Jährige, „aber in den letzten Jahren auch junge Geflüchtet­e, die sich dem Deutschen als Fremdsprac­he nähern.“Die meisten Kinder, die gefördert werden, sind im Alter zwischen drei und zwölf Jahren.

Mölder, inzwischen 64 Jahre alt und Rentner, hat im Berufslebe­n im Vorstand der Sparkasse gearbeitet und dort auch die Stiftungen des Geldhauses verwaltet. In seinem Ruhestand, so erzählt er, wollte er weiter aktiv sein. „Ich bin kein Mensch, der Fliege guckt“, sagt Mölder. Und so beschloss er, seine Kontakte aus dem Berufslebe­n zu nutzen, um sich für die literarisc­he Bildung von Kindern stark zu machen.

Gemeinsam mit zahlreiche­n Unterstütz­ern aus Politik, Wirtschaft und Kultur unterstütz­t seine Stiftung Schulen und Institutio­nen. So wird beispielsw­eise in Kooperatio­n mit einer Hauptschul­e in Eller mit der Kinderbeil­age der Rheinische­n Post, der Kruschel-Post, gearbeitet. „Die Kinder lesen die Artikel und recherchie­ren selbst dazu, um anschließe­nd ein Plakat zu dem Thema zu erstellen“, erklärt Mölder. Außerdem werden Vorlese-Paten geschult, die Kinder an die Sprache heranführe­n sollen. Danach treffen sie sich wöchentlic­h mit den Kindern, um mit ihnen zu lesen. Die Idee von Mölders Stiftung: Kinder, denen vorgelesen wird, lesen später selbst gern, können auch früh schreiben und stehen im späteren Leben der Literatur aufgeschlo­ssen gegenüber.

Projekte aus Düsseldorf und dem Kreis Neuss können sich an die „Kinderstif­tung Lesen bildet“wenden. Das das Geld in der Region bleibt, ist für Heinz Mölder wichtig: „Ich möchte die Antragstel­ler persönlich kennenlern­en und mich von ihren Ideen überzeugen.“

Um die Arbeit seiner Stiftung zu unterstütz­en, hat Mölder das Projekt „Bücher statt Böller“initiiert. Er ruft dazu auf, an Silvester auf privates Feuerwerk zu verzichten und das Geld zu spenden, damit Kinder ans Lesen gebracht werden. „So schön das Feuerwerk auch ist, der Erfolg unserer Arbeit ist dauerhafte­r – und wichtiger“, sagt Mölder. Bei seiner Stiftung sei das Geld besser angelegt, findet er – und hat das Geld, dass er sonst in Knaller und Raketen investiert hätte, gespendet, genau wie seine Familie und die Freunde, mit denen er Silvester feiern wird.

Wer sich an Mölders Aktion „Bücher statt Böller beteiligen will, kann sein durch den Verzicht auf Raketen gespartes Geld spenden an: Kinderstif­tung Lesen bildet, Stadtspark­asse Düsseldorf, IBAN: DE 79 3005 0110 1007 6888 21

Weitere Informatio­nen gibt es unter www.kinderstif­tung-lesen-bildet.de.

Dominik Schneider

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