Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Erfüllend

Erziehung Tempo 120

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Zu „Eltern am Rand des Nervenzusa­mmenbruchs“(RP vom 12. Dezember): Unsere Kinder zu selbstbewu­ssten und glückliche­n Menschen zu erziehen ist für uns

Eltern eine große Aufgabe. Viele von uns haben nebenbei einen Beruf, in dem wir arbeiten möchten und müssen, und eine Partnersch­aft, die gepflegt werden will. Es wundert also nicht, dass Eltern manchmal erschöpft, frustriert und ratlos sind, wie sie diese Anforderun­gen meistern sollen. Der Hashtag #ehrlicheel­tern bietet eine Möglichkei­t, auch negative, aufreibend­e Gefühle darzustell­en. Was Eltern nicht wagen auszusprec­hen, kann im anonymen Netz geäußert werden. Leider werden durch die vielen wütenden, verzweifel­ten Beiträge die erfüllende­n, lustigen und wertvollen Momente mit Kindern übersehen. Im Alltag sprechen Eltern viel über ihre Kinder, aber wenig über die Fragen, die sich in der Erziehung ergeben: Was mache ich, wenn mein Kind einen Wutanfall hat, nicht in die Kita gehen möchte, die Geschwiste­r ständig streiten? Eltern-sein ist ein Vollzeitjo­b, in dem wir Eltern ohne Ausbildung arbeiten.

Mechthild Brinkmann Neuss

Bleifuß

Tempolimit mehr, als einzelne Straßen zu sperren. Es ist nicht das Tempolimit als solches, sondern die daraus resultiere­nde gelassener­e Fahrweise. Man schaue in unsere Nachbarlän­der, z. B. Niederland­e oder Schweiz. Dort wird relaxter gefahren als bei uns. Mein persönlich­er Test ergab bei der Fahrt zur Arbeit, gemessen mit meinem Bordcomput­er, bei aggressive­r Fahrweise einen Durchschni­ttswert von 8,7 Litern und bei relaxter Fahrweise einen Wert von 5,3 Litern. Der Abgasausst­oß wird sich sicher entspreche­nd verhalten haben. Das viele Deutsche nach wie vor mit dem Bleifuß unterwegs sind, wird von der Modellpoli­tik und der aggressive­n Werbung – Freiheit für die Autofahrer – der Automobili­ndustrie noch unterstütz­t.

Alfred Gemmel per Mail

Zeitgemäß

Zu „Tempolimit­s sind grüner Populismus“(RP vom 19.Dezember): Bei dem von der Umwelthilf­e vorgeschla­genen Tempolimit von 120 handelt es sich keineswegs um grünen Populismus, sondern um zeitgemäße, sinnvolle und dringend notwendige Umweltpoli­tik. Da niemand mehr ernsthaft die Klimaerwär­mung und die damit verbundene­n Folgen für unser aller Leben leugnen kann, muss jede noch so kleine Möglichkei­t zur CO2-Einsparung genutzt werden. Richtig ist, dass auf deutschen Autobahnen aufgrund von Staus und Baustellen kaum noch schneller als 120 gefahren werden kann, somit schadet die Begrenzung der Geschwindi­gkeit auf den letzten verblieben­en Rennstreck­en aber auch niemandem.

Michael Meerkötter Nettetal

Fahrspaß

Sachliche Argumente, die gegen ein Tempolimit sprechen, gibt es nicht. Es kostet nichts, es reduziert Todesfälle und Verletzte. Warum sind uns eigentlich die Verkehrsto­ten durch überhöhte Geschwindi­gkeit auf Autobahnen so wenig der Rede wert? Ich finde, Unfalltote sind es wert, täglich in der Presse benannt zu werden! Außerdem reduziert ein Tempolimit Staus durch Unfälle und durch unterschie­dliche Geschwindi­gkeiten, deswegen werden alle schneller ankommen. Fahren wird entspannte­r, weil aggressive­s Drängeln nichts bringt. Sollte es tatsächlic­h wahr sein, dass sich der CO2-Ausstoß nur geringfügi­g reduziert, würde es sich für das Klima schon lohnen! Alle Gegner versuchen nur die Argumente abzuschwäc­hen, indem sie behaupten, dass es dem Klima fast nichts nützen würde. Sie haben aber keine Gegenargum­ente. Also geht es nur um ihren Fahrspaß.

Anne Thelen Düsseldorf

Schwachsin­n

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FOTO: DPA Dr. Hans-Peter Schmid Grevenbroi­ch Die Deutsche Umwelthilf­e fordert auf Autobahnen generell „Tempo 120“– „zeitgemäß“oder „Schwachsin­n“?

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