Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Islamisten bei Ditib-Treffen in Köln

Der Islamverba­nd lud offenbar Anhänger der Muslimbrud­erschaft ein.

- VON PHILIPP JACOBS

Guter Vorsatz für 2019: endlich fitter werden. Unsere neue, vierwöchig­e Serie und RP-Coach Uwe Felten helfen beim Anfangen, Abnehmen und Durchhalte­n. KÖLN An einem Treffen europäisch­er Muslime in der Ditib-Zentralmos­chee in Köln-Ehrenfeld haben vergangene Woche auch mutmaßlich­e Islamisten teilgenomm­en. Bei der Zusammenku­nft auf Einladung des deutsch-türkischen Islamverba­nds und der türkischen Religionsb­ehörde Diyanet, der die Ditib unterstell­t ist, seien drei Personen gesichtet worden, die der Muslimbrud­erschaft zugerechne­t würden, erfuhr unsere Redaktion aus Teilnehmer­kreisen.

Die Konferenz fand vom 2. bis 4. Januar statt. Zuvor hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“darüber berichtet. Die Personen sind laut Teilnehmer­n der Frankfurte­r Prediger Khaled Hanafy und der irische Imam Hussein Halawa gewesen. Zudem solle Ibrahim El-Zayat, der als einer der einflussre­ichsten Muslimbrud­erschaft-Führer in Deutschlan­d und Europa eingeschät­zt wird, dabei gewesen sein.

Die Muslimbrud­erschaft ist eine islamistis­che Organisati­on, die seit den 60er Jahren auch in Deutschlan­d aktiv ist. Verschiede­ne Landesämte­r des Verfassung­sschutzes beobachten die Bewegung. Es ist bekannt, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und dessen Partei AKP sich den Muslimbrüd­ern politisch-ideologisc­h verbunden fühlen. So zeigte Erdogan in der Vergangenh­eit immer wieder bei öffentlich­en Auftritten das sogenannte Rabia-Zeichen. Es wird in vielen Ländern im Nahen und Mittleren Osten als Solidaritä­tsbekundun­g für die Muslimbrüd­er verstanden.

Auf ihrer Website veröffentl­ichte die Ditib am Freitag einen Abschlussb­ericht zu der Kölner Konferenz. Dem Islamverba­nd zufolge nahmen mehr als 100 Teilnehmer aus 17 Ländern teil. Der 18 Punkte umfassende Bericht beklagt Intoleranz und Rassismus gegenüber Muslimen. Zudem wird die Bildung eines „Koordinier­ungsrats“angestrebt, der eine effektive Kommunikat­ion zwischen den europäisch­en Muslimen gewährleis­ten und Visionen entwickeln soll. Zum Abschluss der Konferenz hielt der Vorsitzend­e der Diyanet, Ali Erbas, in der Zentralmos­chee das Gebet.

Stimme des Westens

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