Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Islamisten bei Ditib-Treffen in Köln
Der Islamverband lud offenbar Anhänger der Muslimbruderschaft ein.
Guter Vorsatz für 2019: endlich fitter werden. Unsere neue, vierwöchige Serie und RP-Coach Uwe Felten helfen beim Anfangen, Abnehmen und Durchhalten. KÖLN An einem Treffen europäischer Muslime in der Ditib-Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld haben vergangene Woche auch mutmaßliche Islamisten teilgenommen. Bei der Zusammenkunft auf Einladung des deutsch-türkischen Islamverbands und der türkischen Religionsbehörde Diyanet, der die Ditib unterstellt ist, seien drei Personen gesichtet worden, die der Muslimbruderschaft zugerechnet würden, erfuhr unsere Redaktion aus Teilnehmerkreisen.
Die Konferenz fand vom 2. bis 4. Januar statt. Zuvor hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“darüber berichtet. Die Personen sind laut Teilnehmern der Frankfurter Prediger Khaled Hanafy und der irische Imam Hussein Halawa gewesen. Zudem solle Ibrahim El-Zayat, der als einer der einflussreichsten Muslimbruderschaft-Führer in Deutschland und Europa eingeschätzt wird, dabei gewesen sein.
Die Muslimbruderschaft ist eine islamistische Organisation, die seit den 60er Jahren auch in Deutschland aktiv ist. Verschiedene Landesämter des Verfassungsschutzes beobachten die Bewegung. Es ist bekannt, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und dessen Partei AKP sich den Muslimbrüdern politisch-ideologisch verbunden fühlen. So zeigte Erdogan in der Vergangenheit immer wieder bei öffentlichen Auftritten das sogenannte Rabia-Zeichen. Es wird in vielen Ländern im Nahen und Mittleren Osten als Solidaritätsbekundung für die Muslimbrüder verstanden.
Auf ihrer Website veröffentlichte die Ditib am Freitag einen Abschlussbericht zu der Kölner Konferenz. Dem Islamverband zufolge nahmen mehr als 100 Teilnehmer aus 17 Ländern teil. Der 18 Punkte umfassende Bericht beklagt Intoleranz und Rassismus gegenüber Muslimen. Zudem wird die Bildung eines „Koordinierungsrats“angestrebt, der eine effektive Kommunikation zwischen den europäischen Muslimen gewährleisten und Visionen entwickeln soll. Zum Abschluss der Konferenz hielt der Vorsitzende der Diyanet, Ali Erbas, in der Zentralmoschee das Gebet.
Stimme des Westens