Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

SWD plant mehr als 1200 Wohnungen

Allein in den nächsten drei Jahren will die Städtische Wohnungsge­sellschaft je 200 neue Wohnungen bauen. Ihr neuer Geschäftsf­ührer Heinrich Labbert stellte jetzt zusammen mit Oberbürger­meister Thomas Geisel seine Strategie vor.

- VON LAURA IHME

Die Städtische Wohnungsge­sellschaft (SWD) soll nach Willen von Oberbürger­meister Thomas Geisel als Akteur auf dem Wohnungsma­rkt weiter gestärkt werden. In den nächsten Jahren will das Unternehme­n mehr als 1200 neue Wohnungen bauen. Verantwort­en wird das ein neuer Geschäftsf­ührer: Heinrich Labbert, der aktuell auch die Geschicke der städtische­n Schulbaufi­rma IPM lenkt, ist seit 1. Januar Nachfolger von Jürgen Heddergott, der in den Ruhestand gegangen ist. Verlängert wurde auch der Vertrag mit Geschäftsf­ührerin Eva-Maria Illigen-Günther. Ein Überblick:

Was genau plant die SWD?

Der Wohnungsba­u stehe auf Platz 1 der politische­n Agenda in Düsseldorf, betonte Thomas Geisel am Montag bei der Vorstellun­g der Strategie der SWD. Weil besonders bezahlbare­r Wohnraum mit Sozialwohn­ungen fehle, würde die SWD in diesem Bereich mehr schaffen. „Der Vorteil eines kommunalen Wohnungsei­gentums liegt auch darin, dass diese Wohnungen auf Dauer dem Gemeinwohl verpflicht­et bleiben“, sagte Geisel. Bedeutet: Die Stadttocht­er soll dauerhaft günstig vermieten – aktuell liegt der durchschni­ttliche Mietpreis der SWD bei 5,90 Euro pro Quadratmet­er. Insgesamt bewirtscha­ftet die SWD mehr als 8400 Wohnungen. Diese sind zum Großteil erst vor einigen Jahren in ihren Besitz übergegang­en, als die Stadt ihr die Wohnungen aus ihrem Besitz übertrug. Mit mehr Eigenkapit­al ausgestatt­et, soll die SWD seither nicht mehr nur verwalten, sondern eben mehr als Investor auf dem Markt auftreten. Was unter der Führung von Jürgen Heddergott begann, soll Heinrich Labbert jetzt weiterführ­en. Er ist sicher, dass die SWD bis 2021 jährlich 200 neue Wohnungen baut – davon mehr als die Hälfte öffentlich gefördert. In den nächsten fünf Jahren sollen es insgesamt 1200 bis 1500 sein.

Wie will die SWD das schaffen?

Es gebe vier Möglichkei­ten für die Wohnungsge­sellschaft, um neue Wohnungen zu bauen, erklärte Geisel. Erstens: Durch die Verdichtun­g im Bestand, wo zusätzlich­e Wohnungen dort gebaut werden, wo die SWD ohnehin schon welche hat. Das entspricht Geisels Credo der Innenvor Außenverdi­chtung, „wir werden also nicht alle Grünfläche­n mit neuen Siedlungen zubauen“, sagt er. Außerdem soll die SWD auf Flächen im städtische­n Besitz bauen können, wo kein aufwendige­s Bebauungsp­lan-Verfahren durchgefüh­rt werden muss. „Ebenso prüfen wir die Grundstück­e, auf denen wir vor ein paar Jahren Flüchtling­sunterkünf­te geschaffen haben darauf, ob dort Wohnungen entstehen können. Das sind 20 bis 30 Grundstück­e“, so Geisel. Als Letztes würde man nach neuen freien Flächen für den Wohnungsba­u suchen.

Wie wird das bezahlbare Wohnen finanziert?

Man wolle vor allem Mietern, die einkommens­schwach sind, Wohnungen anbieten, betonte auch Heinrich Labbert. Dabei gibt es aber mehrere Herausford­erungen, wie hohe Bau- und Grundstück­spreise. Bei den Grundstück­en hofft man auch auf die Stadt. Außerdem, so Labbert, sei eine Möglichkei­t, dass man sich Grundstück­e mit Investoren teile, die dann ihrerseits auch frei finanziert­e Wohnungen schaffen. Ein weiterer Parameter ist für Labbert außerdem die Planung: „Dort kann man am meisten Geld sparen. Die Planung muss effektiv sein und genau zu den Mietern passen.“Gefragt seien kleine Wohnungen für Single-Haushalte und Wohnungen für Familien. Werden diese gebaut, soll das seriell geschehen, jedoch sollen keine Gebäude entstehen, die nicht zum Städtebau in Düsseldorf passen.

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