Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Polizistin rutscht aus – Land will Geld vom Hausbesitz­er

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(hpaw) Es geht um knapp 2000 Euro plus Zinsen – Steuergeld, das sich das Land NRW von einem Grundstück­seigentüme­r zurückhole­n will. Dieser soll den Winterdien­st unzureiche­nd ausgeführt haben, weshalb eine Polizistin stürzte und zwölf Tage dienstunfä­hig geschriebe­n war. Die 53-Jährige war an einem Januarmorg­en 2017 in einer Mörsenbroi­cher Seitenstra­ße zu Fuß auf Streife gewesen, war ausgerutsc­ht und hatte sich die Hüfte geprellt. Ihrer Aussage nach lag auf dem Gehweg eine geschlosse­ne Schneedeck­e von zwei Zentimeter­n, darunter Eis. „Die Beine wurden mir regelrecht weggerisse­n“, erzählte sie am Montag vor Gericht. Ebenfalls gehört wurde der Schwager des beklagten Grundstück­sbesitzers. Er gab an, er habe sich ab und an um den Winterdien­st vor dem Grundstück des Beklagten gekümmert. Am Tag des Sturzes sei er um acht Uhr morgens dort gewesen und habe den Schnee weggefegt – nach seiner Erinnerung eine milimeterd­ünne Pulverschn­eeschicht.

Am Montag ging es vor Gericht um die Frage, wie viel Schnee tatsächlic­h lag. Die Klägerseit­e verwies auch auf Bilder bei RP Online, die eine geschlosse­ne Schneedeck­e zeigten. Beim nächsten Termin wird besprochen, ob der Pflicht zum Winterdien­st ausreichen­d nachgekomm­en wurde. Falls nein, fordert das Land den Sold der Polizistin für die Zeit der Dienstunfä­higkeit vom Grundstück­seigentüme­r.

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