Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
IHK-Neujahrsempfang dieses Mal mit viel Lob
Kammerpräsident Andreas Schmitz lobt die Zusammenarbeit mit der Stadt. Gastredner Wolfgang Schäuble sagt wegen Erkrankung ab.
Wenn die Industrie- und Handelskammer zum Empfang lädt, wissen viele Unternehmer, Politiker und Vertreter gesellschaftlicher Gruppen: Das neue Jahr hat begonnen. Traditionell eröffnet die IHK den Reigen der Empfänge im Januar, aber das heißt nicht, dass man vor Überraschungen gefeit ist. Die seine erfuhr Kammerpräsident Andreas Schmitz am Montagmorgen gegen acht Uhr. Gastredner Wolfgang Schäuble sagte wegen einer Magen-Darm-Erkrankung seine Teilnahme ab, so dass improvisiert werden musste. Statt der Hauptrede, die die mehr als 1400 angemeldeten Gäste erwartet hatten, diskutierte Schmitz auf der Bühne im großen Saal des Maritim-Hotels am Flughafen mit den Chefredakteuren Sven Afhüppe (Handelsblatt) und Michael Bröcker (Rheinische Post).
Die Themen hatte Schmitz in seiner Rede, die einmal mehr Klartext bedeutete, selbst gesetzt. Die internationalen Themen und Unsicherheitsfaktoren von Brexit bis Trump fehlten nicht, interessant war für die Kenner der Düsseldorfer Szene aber das deutliche Lob für die Stadtspitze. Schmitz sprach offen an, er sei vor einem Jahr mit Düsseldorf hart ins Gericht gegangen. Mangelnden Sparwillen hatte Schmitz ausgemacht, und auch jetzt betonte er, die Stadt habe kein Einnahme-, sondern ein Ausgabeproblem. Aber Schmitz stellte den konstruktiven Dialog heraus, der sich im Nachgang entsponnen habe: zur Stadtentwicklung mit den Perspektiven für die Innenstadt, dem Hochhausrahmenplan und nun auch zur Entwicklung des Medienhafens. „Wir wollen, dass unser Dorf noch schöner wird, und lassen diesen Faden nicht mehr los.“
Ein positives Feedback erntete auch die anwesende NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer, die bei der IHK-Azubi-Challenge mitgemacht hatte. Der Fachkräftemangel bleibt ein Hauptthema. Ebenso Digitalisierung und Dieselfahrverbot, wo Schmitz den Grenzwert als politischen Wert brandmarkte. NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst lobte der Präsident, wünschte sich aber mehr Mut bei der Kapazitätserweiterung des Flughafens.