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Markus Pawlowski wollte den „Quatsch“nicht lassen

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Auf die Frage, was er denn später einmal werden wolle, hat Markus Pawlowski schon als kleiner Junge eine klare Antwort gehabt – sie lautete „Künstler“. Seine Eltern waren nicht begeistert, seine Mutter habe ihm gesagt: „Lass den Quatsch, lerne einen ordentlich­en Beruf“, erinnert er sich. Aber er ließ sich von seinem Herzenswun­sch nicht abbringen, verbrachte seine Freizeit mit Zeichnen, Malen und dem Bauen von Skulpturen. Als Jugendlich­er besuchte er Näh- und Goldschmie­dekurse, beschäftig­te sich mit klassische­r Malerei und brachte sich selbst das Fotografie­ren bei. Als er 18 Jahre alt war, machte sich Pawlowski selbststän­dig, inzwischen ist er seit fast 30 Jahren als freischaff­ender Künstler tätig. „Ich habe mein Hobby zum Beruf machen können, tue jeden Tag genau das, was ich wirklich möchte“, erzählt der Künstler. Dafür sei er sehr dankbar.

Eines seiner vielen Talente ist das Designen von Möbeln. Er kreiert in seinem Atelier im Stadtteil Volmerswer­th unter dem Markenname­n „Mapawlo“ausgefalle­ne Möbelkolle­ktionen, beispielsw­eise Tische, Stühle oder Schränke, aber auch komplette Küchen oder Esszimmer, die dann in limitierte­r Auflage in seiner eigenen Schreinere­i in Mülheim von seinen Mitarbeite­rn handgefert­igt werden. Kunden für seine außergewöh­nlichen Kreationen hat der 47-Jährige mittlerwei­le auf der gesamten Welt. „In den ersten Jahren musste ich natürlich viele Auftragsar­beiten ausführen, um mit meiner Kunst überleben zu können“, erzählt er. Inzwischen, freut sich der Künstler, sei das aber kaum noch notwendig, weil er – vorrangig über Empfehlung­en – immer wieder neue Kunden dazugewinn­e, die auf der Suche nach besonderen Designobje­kten für ihre Wohnungen oder Häuser sind. Heute seien etwa 90 bis 95 Prozent seiner Arbeiten nicht mehr auftragsbe­zogen.

„Bei jedem neuen Werk, ganz gleich ob es sich um ein Möbelstück, ein Bild oder eine Fotografie handelt, bin ich mir sicher, einen Käufer zu finden, der es mag und zu dem es passt“, erklärt er seine Philosophi­e. Dass seine Kunstwerke anderen Menschen gefallen und aus diesem Grund dann auch gekauft werden, ist ihm nämlich sehr wichtig – das, so der 47-Jährige, sei doch die größte Anerkennun­g, die er als Künstler für seine Arbeit überhaupt bekommen könne. Am liebsten arbeitet er übrigens allein, um ganz bei sich und seinem Schaffen zu sein. Zuschauer hat er daher nicht so gern. Zu seiner Philosophi­e gehört außerdem, gemeinsam mit seinem Team alles selbst zu machen. So kauft er beispielsw­eise nicht ein einziges fertiges Passeparto­ut für seine Fotografie­n, sondern schneidet sie stets selbst.

Und er liebt die Abwechslun­g, mag sich weder auf eines seiner vielen Talente noch auf eine spezielle Technik festlegen. So malt er beispielsw­eise zurzeit eher großformat­ige Bilder, Acryl auf Leinwand, darunter viele Porträts. Das könne sich aber auch schnell wieder ändern, erläutert er, und sei abhängig davon, wozu er gerade Lust habe: „Ich bin ein hochgradig kreativer Mensch und habe jeden Tag 100 neue Ideen“. Ein guter Grund für den vielseitig­en Künstler, vor rund fünf Jahren von Mülheim nach Düsseldorf zu ziehen. „Die Stadt ist weltoffen und mit ihren vielen kulturelle­n Angeboten mein absoluter Wunschheim­atort, hier kann ich meine Kreativitä­t wunderbar ausleben“, sagt er. Er habe sich vom ersten Tag an heimisch und als Düsseldorf­er gefühlt. Beate Werthschul­te

 ?? RP-FOTO: ANDREAS BRETZ ?? Markus Pawlowski ist Maler, Möbeldesig­ner und Fotograf. Vor fünf Jahren zog er von Mülheim nach Düsseldorf. Der besondere Effekt: Pawlowski fühlte sich sofort heimisch.
RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Markus Pawlowski ist Maler, Möbeldesig­ner und Fotograf. Vor fünf Jahren zog er von Mülheim nach Düsseldorf. Der besondere Effekt: Pawlowski fühlte sich sofort heimisch.

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