Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Erpresser festgenommen und in U-Haft geschickt
(ak) Drei Männer im Alter von 25, 29 und 41 Jahren haben über einen längeren Zeitraum ein Ehepaar aus Meerbusch erpresst. Sie wurden jetzt in einer spektakulären Polizeiaktion Höhe Haus Meer festgenommen. Ein Richter hatte daraufhin Haftbefehl erlassen, das Trio sitzt jetzt in Untersuchungshaft.
Die Geschichte dieser ungewöhnlichen Straftat: Der Erstkontakt zwischen den späteren Opfern und Tätern geschah fast normal an der Haustür. „Vor Jahren“, sagt die Polizei, habe das begonnen, was nun mit einer Straftat geendet hat. Die Männer baten – angeblich aus einer persönlichen Notlage heraus – immer wieder um Spenden und bekamen das Geld auch. Wie oft die Täter bei dem Ehepaar klingelten, ist zurzeit noch nicht bekannt. Aber irgendwann kippte die Spenden-Nummer und wurde zur Erpressung. Die Täter bedrohten das Ehepaar plötzlich und wollten immer mehr Geld. In den letzten Tagen sollte es wieder zu einer Übergabe kommen. Das Ehepaar ging zu seiner Bank und hob eine höhere Geldsumme ab. Das wiederum machte die Bankmitarbeiter misstrauisch, die die Polizei einschalteten. „Das passiert ja mittlerweile häufiger, wenn die Bankangestellten einen Enkeltrick vermuten“, erklärt Daniela Dässel von der Polizei. So war es auch in diesem Fall. Zwar kein Enkeltrick, aber Erpressung. Die Polizei ermittelte und bekam heraus, dass es am Freitag Vormittag zu einer Übergabe auf dem Parkplatz am Haus Meer kommen sollte. Auf der Straße dann die auffälligen Festnahmen der drei Männer, die von vielen Autofahrern live verfolgt wurden.
Mittlerweile steht fest, dass das Ehepaar den Erpressern über Jahre eine sechsstellige Summe ausgehändigt hat. Die Ermittlungen der Kripo dauern an. In ersten Vernehmungen machten die Männer, die bislang noch nicht bei der Polizei in Erscheinung getreten sind, keine Angaben zum Tatvorwurf der versuchten gewerbs- sowie bandenmäßigen, besonders schweren Erpressung. Es steht auch noch nicht fest, ob es weitere Opfer in Meerbusch gibt, die den Tätern vermeintliche Spenden aushändigten. Darum warnt die Polizei vor dubiosen Spendensammlern. Man solle misstrauisch sein, wenn man auf der Straße oder an der Haustür um Spenden gebeten werde. Das Geld erreiche zumeist keine Hilfsbedürftigen, sondert wandere in die Taschen der Betrüger. In vielen Fällen bleibe es zudem nicht beim Betteln; Trickdiebstähle oder Erpressungsversuche, wie im aktuellen Fall, könnten sich anschließen. Wer in verdächtiger Art um Spenden gebeten werde, solle die Polizei (02131 3000), im akuten Fall auch über den Notruf 110 alarmieren.