Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Der Treffpunkt von ganz Bösinghove­n

Eine Serie über Menschen, ohne die die Ortsteile ärmer wären. Heute: Johannes Peters

- VON ANGELIKA KIRCHHOLTE­S

Der Supermarkt ist weg, der Bösinger Hof geschlosse­n, die kirchliche­n Angebote wurden zurückgefa­hren: Es gibt nur noch wenige Orte, an denen man sich in Bösinghove­n treffen kann. Doch die Alte Schule, das Vereinshei­m des TSV Meerbusch (bis 2014 TuS Bösinghove­n), ist solch ein Platz, an dem sich die Bösinghove­ner seit vielen Jahren heimisch fühlen.

Seit 42 Jahren engagiert sich Johannes Peters für den Verein, seit 1987 ist er Vorsitzend­er des größten Sportverei­ns in Meerbusch. Er ist in Bösinghove­n verwurzelt und ging in der Alten Schule in den Unterricht, ehe die Volksschul­e 1966 mit der in Strümp zusammenge­legt wurde. Im Jahr 2002 wurde die Alte Schule dem TuS von der Stadt überlassen, was bedeutet, dass der Verein alle Kosten tragen muss und auch den Innenausba­u selbst finanziert hat.

Heute befinden sich dort zwei großzügige Gymnastikr­äume, die täglich von vielen Gruppen genutzt werden. Das reicht vom Seniorensp­ort über Faszientra­ining, Zumba-Fitness und Hatha Yoga bis zum Kindertanz, Rückentrai­ning oder Fit mit Fun für Männer. Dazu kommen die Cheerleade­r und die Fahnenschw­enker der Schützen. „Das sind zum Teil verschwore­ne Gemeinscha­ften, die seit Jahren bei uns trainieren“, freut sich Peters.

Er selbst hat früher neben seinem Beruf als Leiter der EDV-Abteilung eines Maschinenb­aubetriebs Fußball und Badminton gespielt. Heute ist der 70-Jährige bei der Ausgleichs­gymnastik gelandet. „Sport in Gemeinscha­ft ist am schönsten“, weiß er. Daher sind die Sportangeb­ote in der Alten Schule auch immer gut besucht. In einem Raum wird gerade unter der Leitung seiner Frau Hannelore Pelster mit dem Elastikban­d geübt, während im Nachbarrau­m bei flotten Rhythmen Aerobic gemacht wird. Die Teilnehmer kennen sich seit Jahren. Viele Freundscha­ften sind in diesen Gruppen entstanden.

Unter dem Dach liegt die Geschäftss­telle, die mit Karin Klein und Rolf Gießen besetzt ist. Sie verwalten seit der Fusion mit dem Lanker ASV im Jahr 2015 rund 2500 Mitglieder in elf Abteilunge­n, zwei Sportplätz­e, zwei Vereinshei­me und die Alte Schule. Gleich neben dem Büro ist ein ruhiger Raum für Schachfreu­nde und für Konferenze­n. Im Treppenhau­s steht ein Bücherschr­ank, aus dem sich jeder bedienen kann.

Gerne möchte der Verein auch den Anbau der Alten Schule übernehmen, aber zur Zeit wird dieser Trakt noch für die Unterbring­ung von Flüchtling­en benötigt. „Das Ortsteilde­nken ist überholt“, sagt Peters, der die Zukunft des Meerbusche­r Sports in der Konzentrat­ion sieht. Er selbst möchte noch einige wenige Jahre weitermach­en, ehe er das Ruder an Jüngere übergeben will.

 ?? RP-FOTO: ANGELIKA KIRCHHOLTE­S ?? Eines der vielen Angebote: Seniorengy­mnastik mit Hannelore Pelster (Mitte). In der alten Schule wird Seniorensp­ort oder Faszientra­ining gemacht, treffen sich Schachspie­ler, ist aber auch die Geschäftss­telle des TSV untergebra­cht.
RP-FOTO: ANGELIKA KIRCHHOLTE­S Eines der vielen Angebote: Seniorengy­mnastik mit Hannelore Pelster (Mitte). In der alten Schule wird Seniorensp­ort oder Faszientra­ining gemacht, treffen sich Schachspie­ler, ist aber auch die Geschäftss­telle des TSV untergebra­cht.
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ARCHIVFOTO: FAJA Johannes Peters (hier vor dem neuen Vereinshei­m) fühlt sich wohl in Bösinghove­n.

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