Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Das sind die Serien-Highlights im Januar
Die dritte Staffel von „True Detective“und ein schauriger Alpenthriller sind zum Beispiel bei Sky zu sehen.
BERLIN Die Erben des letzten Zaren, Neues von „True Detective“, Gillian Anderson als Sexualtherapeutin und eine Mordserie in den Alpen: Das sind die interessantesten Neuerscheinungen, die es im Januar bei Streaminganbietern oder im Bezahlfernsehen zu sehen gibt.
„The Romanoffs“
(ab 11. Januar, Amazon Prime): Genial oder langweilig? Die neue Serie von „Mad Men“-Schöpfer Matthew Weiner polarisiert die Fangemeinde. Der ambitionierte Mehrteiler handelt von Menschen, die sich für Nachfahren der von den Bolschewiki ermordeten Zarenfamilie Romanow halten. Jede Episode erzählt eine in sich abgeschlossene Geschichte, und meistens geschieht nichts Außergewöhnliches. Schon „Mad Men“verzichtete oft auf simple äußere Spannung. In der Auftaktfolge geht es um eine alte russische Prinzessin, die in ihrer Pariser Luxuswohnung den Hass auf die moderne Welt pflegt. Als ihr die Arbeitsagentur eine junge Muslimin als Hausangestellte schickt, kommt es zum Knatsch – doch dann taut die Eisprinzessin allmählich auf. Glänzende Dialoge und Charakterstudien auf literarischem Niveau: Eine Serie für Zuschauer mit Geduld und Liebe zum Detail.
„Sex Education“
(ab 11. Januar, Netflix): Der linkische Otis Milburn (Asa Butterfield) ist ein High-SchoolTeenager und eine männliche Jungfrau. Seine Mutter Jean („Akte X“Star Gillian Anderson) arbeitet als Sexualtherapeutin und konfrontiert ihn regelmäßig mit freizügigen Gesprächen, Handbüchern und Videos über die körperliche Liebe. Eines Tages erkennt Otis, dass er mit seinem Fachwissen beim coolsten Mädchen der Schule punkten kann: der rebellischen Maeve (Emma Mackey). Gemeinsam gründen die beiden eine geheime Klinik, in der sie Mitschülern Beziehungstipps geben. In Wahrheit geht es in der komisch-dramatischen Serie natürlich nicht um Sex, sondern um die Liebe in Zeiten des Erwachsenwerdens.
„True Detective“
(ab 14. Januar, Sky Atlantic): Die erste Staffel hui, die zweite ziemlich pfui: Die amerikanische Serie „True Detective“, in der Matthew McConaughey und Woody Harrelson als grenzwertige Cops brillierten, fuhr beim Start 2014 begeisterte Kritiken ein. Die zweite Staffel mit Colin Farrell und Vince Vaughn enttäuschte dagegen Zuschauer wie Kritiker. Jetzt zeigt Sky Atlantic die dritte Staffel der düsteren Polizeiserie, diesmal dürfen Oscar-Gewinner Mahershala Ali und Stephen Dorff ran. Sie spielen die Polizisten Wayne Hayes und Roland West, die im ländlichen Arkansas das rätselhafte Verschwinden zweier Kinder aufklären müssen. Dabei stößt das knorrige Ermittlerpaar auf eine Mauer des Schweigens und kommt einem grauenhaften Verbrechen auf die Spur. Die gute Botschaft: Die neuen Folgen sind deutlich besser als die enttäuschende zweite Staffel der Serie. Die schlechte Nachricht: An die Qualität der sagenumwobenen ersten Staffel reicht die Fortsetzung nicht heran.
„Der Pass“
(ab 25. Januar, Sky Ticket): Exakt auf der deutsch-österreichischen Grenze wird eine Leiche gefunden, die vom Täter verstörend in Szene gesetzt wurde. Die beiden Länder entsenden jeweils einen Ermittler an den extrem abgelegenen Tatort. Aus Berchtesgaden rückt die Jungkommissarin Ellie Stocker (Julia Jentsch) an, die noch voller Elan steckt, aus Salzburg kommt der zynische, desillusionierte Gedeon Winter (Nicholas Ofczarek). In der achtteiligen Serie, die vom dänisch-schwedischen Erfolgsformat „Die Brücke“inspiriert ist, bekommt es das ungleiche Ermittlerduo mit einem Serienmörder zu tun, der einen monströsen Plan verfolgt. Außerdem spielen alte Bräuche, Mystik und dunkle Bergtäler eine Rolle. Die Serie ist Thriller und Drama zugleich, mit ambivalenten Figuren – stark sind vor allem die eindringlichen Bilder aus den winterlichen Alpen.