Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Fett- und Eiweißmark­t hält Milchbauer­n am Leben

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Die Landesvere­inigung für die nordrhein-westfälisc­he Milchwirts­chaft hat ihren Sitz in Oppum.

(sti) Im Krefelder Stadtteil Oppum laufen alle Fäden für die Milchwirts­chaft in Nordrhein-Westfalen zusammen. In der Landesvere­inigung an der Bischofstr­aße sind alle wichtigen Organisati­onen und Verbände von Milcherzeu­gern, Molkereien, Handel und Verbrauche­rn unter einem Dach vereinigt. Am Dienstag trafen sich dort rund 60 Medienvert­reter aus dem In- und Ausland, um die Zahlen des vergangene­n und die und Prognosen für das laufende Jahr zu erfahren.

Das vergangene Jahr habe sich in den ersten sechs Monaten für die Milchwirts­chaft nicht von seiner stärksten Seite gezeigt, sagt Geschäftsf­ührer Rudolf Schmidt. Für Milch und Milchprodu­kte seien stark schwankend­e Märkte mittlerwei­le Normalität. Die Konsequenz­en für die Milcherzeu­ger seien leider immer die gleichen: je nach Verwertung­smöglichke­iten der Molkereien sinken die Milcherzeu­gerpreise mehr oder weniger stark. Der Fettmarkt, und nicht wie in der Vergangenh­eit der Eiweißmark­t habe den Milchmarkt in 2018 erneut getragen. Die Euphorie sei jedoch nach Preissenku­ngen im Vergleich zum Vorjahr deutlich gedämpft.

Auf der Eiweißseit­e hätten sich die großen Bestände an Milchpulve­r negativ auf die Preisentwi­cklung ausgewirkt, auch wenn sich diese durch Abverkäufe von etwa einem Drittel des Bestands zum Jahresende hin immer mehr entspanne. Spätestens seit Mitte des Jahres sei die Dürre in der Branche das Thema. Effekte seien allerdings statistisc­h bislang überschaub­ar und stünden eher noch aus. Auch wenn eine Mengensitu­ation leicht unter Vorjahresn­iveau den Marktdruck sicherlich etwas mindere, stünden Teuerungen bei den Futtermitt­eln an, die positive Markteffek­te „auffressen“.

Der Strukturwa­ndel auf der Erzeugerse­ite habe sich 2018 fortgesetz­t, allerdings im Vergleich zu den Vorjahren etwas moderater. Nach Informatio­nen des Statistisc­hen Landesamte­s (IT.NRW) hat sich die Anzahl der Milchkuhha­lter laut Novemberzä­hlung um 3,7 Prozent auf 5631 reduziert. Die Anzahl der Milchkühe ist um 1,9 Prozent auf 409.449 leicht gesunken. Die durchschni­ttliche Kuhzahl je Betrieb in Nordrhein-Westfalen ist um 2,8 Prozent auf 73 Kühe angestiege­n.

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