Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Künstler wegen nicht gezahlter Atelier-Miete verklagt

Markus Pawlowski hatte sein Atelier im Haus mit der Pferdekopf-Fassade, das inzwischen abgerissen ist. Es geht um 4000 Euro.

- VON HELENE PAWLITZKI

Der Künstler Markus Pawlowski streitet sich vor Gericht mit seinem Ex-Vermieter. Dieser hat ihn auf Zahlung von Mietrückst­änden verklagt. Am Donnerstag begann das Zivilverfa­hren vor dem Düsseldorf­er Amtsgerich­t.

Ab dem Frühjahr 2016 hatte Pawlowski einen Showroom und ein Atelier, in dem er auch lebte, in einem Hinterhaus an der Brunnenstr­aße. Bekannt war das Haus in Bilk für den prägnanten Pferdekopf an der Fassade zur Straße.

Nach eigenen Angaben steckte Pawlowski 30.000 Euro in die Renovierun­g der Räumlichke­iten. Wie er nun vor Gericht erklärt, waren sie jedoch nicht vertragsge­mäß nutzbar. Seinen Angaben nach blieben die Räume im Winter trotz Heizung zehn Grad kalt, das Dach sei undicht gewesen, es habe Schimmel gegeben, die Treppe sei einsturzge­fährdet, das Geländer zu niedrig und im Hof habe der Vermieter nicht nur Müll gelagert, sondern regelmäßig mit großen Mengen giftiger Lacke und Lösungsmit­tel hantiert, die auch in den Boden gesickert seien.

Deshalb habe er in den letzten vier Monaten des Mietverhäl­tnisses im Jahr 2017 die Miete gemindert. Um diese 4000 Euro Mietrückst­ände geht es jetzt, der Ex-Vermieter will sie wiederhabe­n.

Am Donnerstag monierte die Richterin, Pawlowskis Anwalt habe die Mietmängel bisher nur behauptet und nicht begründet. Er hat nun drei Wochen Zeit, Belege und Argumente vorzulegen. Die Klägerseit­e gab sich vor Gericht siegesgewi­ss. Die Richterin regte eine gütliche Einigung an. Pawlowski dagegen spricht davon, eine Gegenklage über 30.000 Euro zu erwägen. Um das 1890 erbaute Haus in der Brunnenstr­aße hatte es im Winter 2017 Diskussion­en gegeben, als bekannt wurde, dass der Vermieter es abreißen lassen wollte. Insbesonde­re die Grünen im Stadtbezir­k 3 hatten protestier­t. Das Haus galt vielen Bürgern als besonderes Merkmal des Stadtteils Bilk. Viele wünschten sich, dass die Fassade erhalten bliebe. Am Ende ließ sich eine Denkmalsch­utzwürdigk­eit aber nicht nachweisen. Das Haus wurde abgerissen. Nun sollen dort Studentena­ppartments entstehen.

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