Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Heftiger Streit um städtischen Stellenplan
Im Personalausschuss präsentierte die Verwaltung den aktuellen Stand beim „Projekt 2020“.
Über das Projekt Verwaltung 2020 gerieten am Donnerstag SPD und CDU im Personalausschuss des Rates heftig aneinander. Für die Christdemokraten handelt es sich im Kern um ein Sparprogramm, das in einigen Bereichen, wie beispielsweise der Musikschule, letztlich die Bürger ausbaden müssten. Ganz anders sehen das Personaldezernent Andreas Meyer-Falcke und die Sozialdemokraten. Aus ihrer Sicht geht es vor allem um Optimierung und um einen ehrlichen Umgang mit der Tatsache, dass mangels Bewerbern ein Teil der Stellen gar nicht mehr besetzt werden kann. „Niemand will hier mit der Rasenmähermethode Stellen kürzen“, sagte der Dezernent. Kollegen aus dem Bundesgebiet lobten vielmehr den Düsseldorfer Ansatz. „Hantieren Sie nicht mit Unwahrheiten, sondern erkennen Sie endlich an, dass hier etwas Gutes entsteht“, sagte SPD-Ratsherr Frank Spielmann. Das Vorgehen der CDU sei einfach „ungehörig“. Dagegen zitierte CDU-Ratsherr Pavle Madzirov aus einer Einschätzung des Personalrates. Der hatte festgestellt, die Stellenstreichungen seien häufig „eine direkte Folge des Sparprojektes ,Verwaltung 2020’“. Von ihrem Ziel, Stellen und Personal in Einklang zu bringen sei die Stadtverwaltung „2019 noch weit entfernt“.
Aktuell liegt die Zahl der Stellen im Jahr 2019 auf dem Papier bei 10.619. Zum Vergleich: 2010 waren es 9990. Trotz „Verwaltung 2020“könnte es also sogar mehr Mitarbeiter als in früheren Jahren geben. Tatsächlich sind aber mehr als 1000 Stellen gar nicht besetzt. Aus Sicht des Personalrates ist das ein völlig unhaltbarer Zustand. „Es darf am Ende nicht darauf hinauslaufen, dass weniger Mitarbeiter die gleiche oder sogar mehr Arbeit leisten müssen“, sagte Katharina Lang, Vorsitzende des Gesamtpersonalrates, am Rande der Ausschusssitzung. Unterdessen mahnte Meyer-Falcke eine realistische Sichtweise an. „Wenn am Rathaus ein Bus mit 1000 Menschen vorfährt, die bei uns anfangen wollen, würde ich viele davon einstellen.“