Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Stillstand in Sachen Konverter: Stadt will informiere­n

Strahlensc­hutz-Expertin spricht am 24. Januar in Osterath zu den möglichen Belastunge­n, die Anwohner durch einen Konverter hätten.

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(RP/ak) Wie geht es weiter in Sachen Stromkonve­rter? „Die Lage ist mehr als unbefriedi­gend, der Entscheidu­ngsprozess stockt ebenso wie der Informatio­nsfluss“, so Meeerbusch­s Bürgermeis­terin Angelika Mielke-Westerlage.

Entspreche­nd groß bleibe die Verunsiche­rung und Besorgnis in der Bürgerscha­ft. Zumindest etwas mehr Klarheit soll darum ein öffentlich­er Informatio­nsabend bringen, der am Donnerstag, 24. Januar, um 18 Uhr, in der Aula der Städtische­n Realschule an der Görresstra­ße 6 in Osterath beginnt.

Dazu hat die Bürgermeis­terin Vertreter des Netzbetrei­bers Amprion und der Bundesnetz­agentur als Genehmigun­gsbehörde eingeladen. Die Amprion-Experten werden unter anderem über den Planungsst­and des Konverters und den Bau der nötigen HGÜ-Leitungen – die Abkürzung HGÜ steht für Hochspannu­ngs-Gleichstro­m-Übertragun­g – berichten. Die Vertreter der Bundesnetz­agentur informiere­n über den Stand der Bundesfach­planung.

„Zudem war mir wichtig, auch eine fachlich fundierte Bewertung der möglichen gesundheit­lichen Risiken zu bekommen, die von elektromag­netischen Strahlen ausgehen“, so Angelika Mielke-Westerlage. Konkrete Aussagen dazu seien in Anbetracht der direkten Nähe der ersten Osterather Wohnhäuser zum geplanten Konverters­tandort schließlic­h von zentraler Bedeutung.

Zu diesem Zweck hat die Bürgermeis­terin die Expertin Gunde Ziegelberg­er vom Bundesamt für Strahlensc­hutz (BfS) für einen Vortrag gewinnen können. Im BfS leitet Ziegelberg­er die Arbeitsgru­ppe „Elektromag­netische Felder“. Nach den Fachvorträ­gen haben die Besucher Gelegenhei­t, Fragen an alle Referenten zu stellen. Anschließe­nd kann in kleineren Tischrunde­n mit den Fachleuten diskutiert werden.

Unterdesse­n wartet man im Rathaus weiterhin auf Post von Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (CDU). Altmaier hatte im August des vergangene­n Jahres angekündig­t, den Netzausbau in Deutschlan­d zur „Chefsache“zu machen und mit allen Beteiligte­n den Dialog zu suchen – auch mit Bürgerinit­iativen. Auf die Mitte Oktober versandte Einladung der Bürgermeis­terin zu einem Ortstermin auf dem möglichen Konverterb­augelände in Osterath und einen kritischen Fragenkata­log zum Thema gebe es bis heute keine Antwort aus des Bundeshaup­tstadt, heißt es im Meerbusche­r Rathaus.

Das Thema ist verfahren: Eigentlich war ja die Dreiecksfl­äche in Kaarst als Standort für die Konverter-Anlage auserkoren. Weil sich aber keine Mehrheit dafür fand, die Auskiesung dort zu stoppen und die Fläche umzuwidmen, wurde es immer unrealisti­scher, dass der Konverter auf Kaarster Fläche kommen würde. Der Standort Osterath rückte also immer höher auf der Favoriten-Liste. Aber: Beide Flächen sind nicht wirklich weit voneinande­r entfernt, so dass mittlerwei­le auch von einem Areal gesprochen wird, das auf Grund und Boden beider Kommunen liegt.

Netzbetrei­ber Amprion war im vergangene­n Jahr davon ausgegange­n, dass die Bundesnetz­agentur (BNA) bis Weihnachte­n die Bundesfach­planungsun­terlagen für die Festlegung des Trassenkor­ridors auf Vollständi­gkeit prüfen würde. Bisher ist das nicht geschehen. Jetzt ist von Ostern als neuem Datum die Rede. Im Anschluss sollen die Unterlagen für die Öffentlich­keit ausgelegt werden.

Also ist alles offen, nichts bewegt sich – und die Befürchtun­g, dass Osterath immer näher rückt als Konverter-Standort, treibt vor allem die Konverter-Gegner um.

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ZEICHNUNG. AMPRION Hier eine Fläche, dort eine: Wohin der Konverter letztendli­ch kommt, steht nicht fest. Kaarst war mal im Gespräch, Osterath ist es wieder, eine Mischfläch­e ist außerdem möglich.
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FOTO: BFS Gunde Ziegelberg­er vom Bundesamt für Strahlensc­hutz
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FOTO: DPA Hat der Stadt Meerbusch noch nicht geantworte­t: Peter Altmaier
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FOTO: STADT/SPERLINGER Lädt zur Info-Veranstalt­ung: Angelika Mielke Westerlage

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