Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
„Ich weiß nicht, ob ich weitermache“
Kommt es am Dienstag im Fortuna-Theater zum Happy End mit Robert Schäfer und Friedhelm Funkel?
weil wir noch in dieser Zeitspanne sind, sprechen wir jetzt wieder miteinander.
Aber der Verein will in der Frage der Vertragsgespräche natürlich auch die Entscheidungsgewalt haben. Haben Sie kein Verständnis dafür, wenn der Klub sagt, wir verhandeln erst im März?
FUNKEL Nein, ich habe kein Verständnis dafür. Weil ich glaube, dass die Voraussetzungen, die wir in den knapp drei Jahren hier geschaffen haben, genügen sollten, um mir für ein weiteres Jahr das Vertrauen auszusprechen. Ich habe das als Misstrauen wahrgenommen. Und: Es gab keinen Stichtag. Es ging nicht um März, es ging darum, dass wir erst dann miteinander sprechen, wenn sich die Saison dem Ende entgegen neigt. Ich glaube, dass kein Trainer der Welt so lange warten würde.
Sie haben in der Medienrunde in Marbella Ihre Enttäuschung sehr deutlich gemacht. Wussten Sie, dass das ihre letzte Chance ist, eine Wende herbeizuführen?
FUNKEL Nein. Ich hätte mir dieses Theater viel lieber erspart. Ich bin nicht auf Schlagzeilen aus, sondern ich will meine Arbeit mit der Mannschaft einfach in Ruhe machen. Wenn der Verein gesagt hätte, ,Pass auf Friedhelm, wir wollen in der nächsten Saison mit einem anderen arbeiten‘, dann hätte ich gesagt: ,Okay, ich mache das letzte halbe Jahr, werfe da alles rein und höre dann halt auf‘. Das ist aber nicht gesagt worden, sondern dass man erst im Mai mit mir verhandeln wolle. Das habe ich nicht hingenommen, weil ich kein Vertrauen mehr gespürt habe.
Sind Sie von der Welle der Sympathie überrascht worden? Was macht das mit Ihnen?
FUNKEL Das habe ich in dieser Größenordnung wirklich nicht erwartet. Aber das zeigt mir, dass ich nicht so Vieles verkehrt gemacht habe. Das war ein außergewöhnliches Echo – auch über Düsseldorf hinaus.