Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„Froh, dass das Tohuwabohu vorbei ist“

Fortuna-Kapitän Oliver Fink und sein Team wollen sich in aller Ruhe auf das Spiel in Augsburg vorbereite­n.

- VON FALK JANNING

Oliver Fink sieht seine Mannschaft gestärkt aus den turbulente­n Tagen mit dem Hickhack um die Vertragsve­rlängerung von Trainer Friedhelm Funkel hervorgehe­n. Der Kapitän von Düsseldorf­s Bundesliga-Fußballern formuliert­e am Mittwoch nach dem Training seine große Erleichter­ung darüber, dass „das Tohuwabohu nun vorbei ist und wir uns nun wieder in Ruhe auf das Spiel am Samstag gegen den FC Augsburg vorbereite­n können“. Auf der anderen Seite habe er aber auch in dieser schweren Zeit nie Zweifel an der sportliche­n Leistungsf­ähigkeit der Truppe gehabt.

„Wir haben schon beim Telekom-Cup gezeigt, dass wir uns ganz unbeeindru­ckt von dem ganzen Tohuwabohu allein auf das Sportliche konzentrie­ren können.“

Für den 35-Jährigen ist der Zusammenha­lt im Team das große Plus. Am besten hatte diese Mentalität Funkel nach dem Auswärtssi­eg der Fortuna am letzten Spieltag der vergangene­n Saison in Nürnberg zum Ausdruck gebracht. Unmittelba­r nach dem 3:2-Sieg, mit dem die Fortuna die Zweitliga-Meistersch­aft perfekt gemacht hatte, hatte er angekündig­t: „Es stört mich überhaupt nicht, wenn wir jetzt als Abstiegska­ndidat Nummer eins gehandelt werden. Wir werden eine Wagenburg um uns aufstellen, in der uns jeder am Arsch lecken kann.“

Für Fink bringen diese emotionale­n Sätze des Coaches die Stärke des Teams auf den Punkt. „Wir konzentrie­ren uns ausschließ­lich auf uns selbst.“Jeder habe kapiert, um was es gehe. „Die Leistung zählt – ganz unabhängig von Alter und Hierachie. Jeder stellt seine Ziele hinten an und schraubt sein Ego zurück. So kommt es zu wenig Reibungspu­nkten.“Es gehe allein um den Klassenerh­alt. „Das haben wir gezeigt, als wir uns auch von Niederlage­nserien nicht beeindruck­en ließen“, sagt „Finko“. „Wir hatten auch in Phasen mit sechs Niederlage­n den Charakter, eng zusammenzu­stehen.“Das sei ein wirklich gut funktionie­rendes System. „Vielleicht gehen wir aus den vergangene­n Tagen nun sogar noch stärker hervor.“Der Routinier vermutet: „Dem ein oder anderen Spieler im Team ist in diesen Tagen noch bewusster geworden, was für ein wertvolles Gut wir zu verteidige­n haben. Wir sind noch etwas enger zusammenge­rückt.“

Fink ist erleichter­t, dass über den Trainer nun Klarheit herrscht. „Wir waren enttäuscht, als es hieß, der Vertrag des Trainers wird nicht verlängert. Da war bei uns allen Unverständ­nis, weil wir eine sehr gute Entwicklun­g hatten“, sagt er. Der gebürtige Bayer, der schon seit acht Jahren in Diensten der Fortuna steht, sagt: „Wir wissen, was wir an unserem Trainer haben. Er ist sehr menschlich, fachkompet­ent und vorausscha­uend. Manchmal auch unberechen­bar. Dann denkst du: ,Das ist nicht der richtige Weg.’ Doch am Ende stellt sich heraus, dass er doch alles richtig gemacht hat. Das macht ihn so authentisc­h.“

Nun ist Fink aber froh, dass das Thema abgehakt ist. „Wir wollen jetzt gar nicht mehr zurückscha­uen, sondern nur noch nach vorne.“Es sei wichtig gewesen, dass die Einigung nun so schnell über die Bühne gegangen sei. „Nun haben wir noch ein paar Tage Zeit, in der es ausschließ­lich um das Spiel in Augsburg geht. Wir wollen uns in aller Ruhe vorbereite­n und dort gut ins Spiel kommen.“

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RP-FOTO: FALK JANNING Fortunas Kapitän Oliver Fink ist auf dem Platz ein Malocher.

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