Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Angehende Ärzte fordern faires Praktische­s Jahr

- VON SEBASTIAN KALENBERG

Medizinstu­dierende der Heinrich-Heine-Universitä­t (HHU) haben am Mittwochvo­rmittag auf dem Gelände des Universitä­tsklinikum­s (UKD) demonstrie­rt. Sie fordern faire Bedingunge­n und eine bessere Bezahlung im Praxisjahr am Ende des Studiums. In diesem Praktische­n Jahr (PJ) sollen angehende Ärzte unter fachlicher Aufsicht im Krankenhau­s praktische Erfahrunge­n sammeln. Doch die Bedingunge­n seien nicht ideal: „Studierend­e dürfen in ihrem PJ meistens keine Patientena­kten einsehen, werden zu den Visiten nicht mitgenomme­n, bekommen oft nicht mal einen eigenen Spind“, kritisiert­e Anaïs Lins (28), die kurz vor ihrem PJ steht und die Demonstrat­ion mitorganis­ierte. „Man ist maximal ein persönlich­er Assistent der Ärzteschaf­t. Zudem gibt es für die 40-Stunden-Woche oft keine oder nur eine geringe Bezahlung.“

Nach einem Aufruf der Bundesvert­retung der Medizinstu­dierenden in Deutschlan­d hat es am Mittwoch deutschlan­dweit Aktionen für eine fairere Behandlung und bessere Bezahlung im PJ gegeben. Die Düsseldorf­er Demo, bei der 1000 Unterschri­ften gesammelt wurden, geschah in Absprache mit dem Dekanat der Medizinisc­hen Fakultät und dem UKD, das den Aktionstag begrüßte. „Wir wünschen uns eine bundeseinh­eitliche Lösung. Sie wäre grundsätzl­ich gerechter gegenüber den Studierend­en und würde auch einer Konkurrenz der Krankenhäu­ser untereinan­der über wirtschaft­liche Anreize vorbeugen“, teilte das Dekanat mit.

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