Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
„Wenn Leute tanzen, ist das immer toll“
Am Samstag veranstaltet das Kollektiv Hochmut ab 21 Uhr im Tanzhaus eine Clubnacht. Sie gehört zum Festival Temps D’Images und beginnt mit einer Performance. Sophia Otto, Emiko Tamura und Narumi Saso tanzen zu einer Videoarbeit von Dominik Geis. Danach tritt Airchina zu einer eigens konzipierten Videoshow auf. Im Anschluss legt Detlef Weinrich auf, Mitbegründer des Salons des Amateurs.
Tanzstudio statt Club: Ist das okay?
Weinrich Räume interessieren mich, besonders wenn es kein Club ist. Es ist spannend, wenn sich etwas verlagert. Wenn Leute tanzen, ist das immer toll.
Zuletzt wurden Sie seltener als DJ gebucht und häufiger für ein LiveSet. Was ist der Unterschied?
Weinrich Als DJ kann ich anders auf die Leute eingehen. Man zieht nicht einfach seine Sache durch, sondern will, dass die Leute Spaß haben, dass man kommuniziert. Die Idee von Irritation und Versöhnung gefällt mir beim Auflegen.
Wie viele Platten besitzen Sie, und welche hat Sie am meisten beeinflusst?
Weinrich So 3000 vielleicht. Ich habe viel verkauft. Lieblingsplatten gibt es viele, Savant aus den 1980er Jahren ist eine davon. Oft ist es die Haltung der Künstler, die mich interessiert.
Sie haben mit Inga Danysz eine neue Platte produziert: „The End is Always at The Beginning“. Was erwartet uns?
Weinrich Inga Danysz ist eine Künstlerin aus Frankfurt. Ich habe Musik für eine ihrer Installationen gemacht. Sie hat mit Texten gearbeitet, mit Klischee-Männergesprächen aus US-Blockbustern. Eine minimale elektronische Platte.
Wie kam es zum Namen „DJ Sport“, den Sie während Ihrer Zeit an der Kunstakademie benutzten?
Weinrich Das war ein bisschen albern. Damals habe ich mich gar nicht so sehr als DJ gesehen, sondern eher als Plattensammler. Und dann hat mich Stefan Schneider von der Band Kreidler gefragt, ob ich nach den Konzerten auflegen will. Da musste ein Name her. Ich war damals so anti-sport, das hatte dann eine gewisse Ironie.
VINCENT STANGE FÜHRTE DAS INTERVIEW.