Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Harter Brexit wäre gut für Düsseldorf­er Logistikbr­anche

- VON H. PAWLITZKI UND U.-J. RUHNAU

DÜSSELDORF Düsseldorf­er Unternehme­n schauen mit gemischten Gefühlen auf den Austritt Großbritan­niens aus der Europäisch­en Union. Etwa 1000 Firmen im IHK-Bezirk Düsseldorf haben Geschäftsb­eziehungen dorthin. Träte Großbritan­nien am 29. März ohne Abkommen aus der EU aus, müssten alle Waren aus und ins Vereinigte Königreich verzollt werden.

Logistikfi­rmen erwarten dann ein Zusatzgesc­häft, weil britische Firmen ihre Lager nach Deutschlan­d versetzen müssten. UPS, das in Düsseldorf 700 Mitarbeite­r beschäftig­t, geht von einem stark erhöhten Personalbe­darf aus. Am Düsseldorf­er Flughafen hofft man, die Flüge trotz zunächst fehlender rechtliche­r Grundlage weiter durchführe­n zu können. Der Zoll will sein Personal aufstocken. Andere Firmen schauen eher gelassen auf den Brexit. Der Konsumgüte­rkonzern Henkel, der Telekommun­ikationsan­bieter Vodafone und die Jobvermitt­lung Stepstone teilten mit, man gehe nicht davon aus, dass es zu direkten wirtschaft­lichen Folgen für die eigenen Geschäfte kommen werde.

An der Uniklinik befürchtet man, dass es zu Engpässen bei bestimmten Medikament­en kommen könnte. Die Hausbrauer­ei Uerige hat ein anderes Problem: Nach welchen Regeln kommt das Altbier künftig auf die Insel? Eine Antwort dazu aus Großbritan­nien steht noch aus.

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