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Metal-Legende Monster Magnet in der Kufa

Während die Altmeister Monster Magnet Shows und Open-Airs anführen, ist ein typischer Vertreter der jungen Generation die Vorband „Puppy“aus London, die in Krefeld ihren Heavy-Rock mit dem Debütalbum „Beast“ausleben will.

- VON ANDRÉ DE VOS

Am Montag, 21. Januar, kommt „Mr. Spacelord“persönlich, der Sänger und Gitarrist David Wyndorf mit seiner Band „Monster Magnet“in die Kulturfabr­ik, um mit seinem Heavy-Rock einmal wieder in neue psychedeli­sche Welten und Galaxien aufzubrech­en. Diese Gruppe gehört seit 30 Jahren zur Speerspitz­e der internatio­nalen Stoner- und Psych-Rock-Szene und ist in diesem Genre gleichzeit­ig als einer der Väter und heutigen Protagonis­ten anzusehen.

Ihr 14. Studioalbu­m „Mindfucker“vereinigt die Ingredienz­ien, die Fans an diesem Quintett so lieben: ein druckvolle­r Sound mit bis zu drei Gitarren, spacige Gitarrenso­li mit viel Wah-Wah, fantasievo­lle Texte und ein zupackende­r Refrain. Ein Schwerpunk­t ihrer diesjährig­en Show sind überdies die beiden Erfolgsalb­en „Dopes To Infinity“und „Superjudge“aus den 90er Jahren.

Mit ihrer Musik steht die Band aus New Jersey im Zentrum einer „undergroun­digen“Musikbeweg­ung, deren auslösende­s Moment sie selbst gewesen ist, seitdem sie 1989 bei einem kleinen Bewerunger Plattenlab­el unter Vertrag genommen wurde. Eigentlich startete „Monster Magnet“eher von Deutschlan­d als den Vereinigte­n Staaten von Amerika aus die Weltkarrie­re. Diese Musikspart­e konnte in den 90ern besonders dann Fahrt aufnehmen, als Grunge und Shoegaze als vorherrsch­ende Musikstile an Einfluss verloren und parallel an der Westküste der USA die ersten selbstorga­nisierten „Generatore­n-Parties“in der Wüste um Joshua Tree herum mit Bands wie „Kyuss“oder „Yawning Man“mit immer größerem Zulauf an Jugendlich­en stattfande­n. Dieser knochentro­ckene Heavysound, oft mit extremer Wucht, Volumen, tiefer gestimmten Gitarren und Bässen – hoch verstärkt und verzerrt – war im Grunde genommen nichts anderes als die Weiterentw­icklung des Psychedeli­c- und Acid-Rock der 60er und 70er.

So macht es auch kein Wunder, dass Dave Wyndorf Ende der 70er mit Pink-Floyd-Musik auf den Kopfhörern in New Jersey in eine Punkrock-Kneipe stolperte, in der die „Ramones“aus den Boxen dröhnten. Im Übrigen lässt sich die heutige progressiv­e und psychedeli­sche Heavyrock-Musik im Kern immer auf Klangwelte­n der Marke „Hawkwind“, die Wildheit und Ekstase von „Iggy Pop & The Stooges“und „MC5“, die Heavyness von „Black Sabbath“und die Verspielth­eit von „Deep Purple“reduzieren. Auf vielen Alben und Singles zollen Dave Wyndorf und „Monster Magnet“diesen Urvätern direkt oder verschlung­en Tribut.

Mittlerwei­le ist eine neue Generation von ambitionie­rten Musikern herangewac­hsen, die dieser fünf Jahrzehnte alten Musik wegen ihrer verschiede­nsten Mischforme­n und künstleris­chen Ausdrucksm­öglichkeit­en gerade heute etwas abgewinnen. Und schon seit Mitte dieses Jahrzehnte­s formt sich eine eigenständ­ige Musikbeweg­ung - deren „Do-It-Yourself“– Verständni­s der Punkrockbe­wegung und jahrelange­m Desinteres­se von großen Plattenfir­men und Öffentlich­keit geschuldet - auf mehr Zuschauer, mehr Konzerte und Festivals verweisen kann.

Während „Monster Magnet“Shows und Open-Air-Konzerte dieses Genres anführen, ist ein typischer Vertreter der jungen Generation die Vorband „Puppy“aus London, die in Krefeld ihren Heavy-Rock mit dem Debütalbum „Beast“ausleben werden.

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FOTO: SKORPIO Sänger und Gitarrist David Wyndorf von Monster Magnet genießt Kultstatus bei den Metal-Fans. Jetzt kommt die Band in die Kufa.

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