Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Ein Essen fast wie im Himmel
Das Qomo im Rheinturm bietet sonntags ein üppiges Büfett mit Weitblick an. Eine gute Sache: Das Essen ist köstlich, der Blick fantastisch.
Eggs Benedict, Parmaschinken und Cappuccino in 172 Metern Höhe – das ist schon ein außergewöhnliches Frühstück. Das Qomo im Rheinturm bietet seit ein paar Wochen sonntags einen Brunch im Himmel an. In 72 Minuten dreht sich das Restaurant um die eigene Achse und garantiert so auf 140 Fenster-Sitzplätzen einen ständig anderen Blick. Auch, wenn das Erlebnis für 49 Euro pro Person nicht ganz billig ist, sollte man es sich doch mal gönnen, weil der Ausblick wirklich einmalig ist.
Bei unserem Testbesuch an einem Sonnentag sitzen wir auf einer der noblen Rundbänke mit direktem Blick aus dem Fenster. Unter uns der Düsseldorfer Hafen mit seinen Kranhäusern. Die laublosen, winzigen, symmetrisch aufgereihten Platanen sehen aus wie in einem Setzkasten. Dann wieder die Äcker von Kappes Hamm, die wie eine große Flickendecke den Boden bedecken. Wir sind entzückt von der wunderschönen Häuser-Kulisse in Oberkassel. Es ist fast, als würden wir im Flugzeug speisen, während sich unter uns die Stadt aufs Schönste entfaltet und neben uns auf dem Büfett appetitliche Leckereien warten.
Da sind wir beim zweiten Grund für einen Besuch: das Angebot, das mit Brot der Bäckerei Hinkel und Aufschnitt der Düsseldorfer Metzgerei Schlösser den regionalen Geschmack befriedigt sowie mit Sushi, Sashimi und japanischem Schnitzel den exotischen Vorlieben folgt.
Getafelt wird von 11 bis 15 Uhr mit Sekt und Saft, Tee und Kaffee – soviel man will. Wir werden umschwirrt von Service-Personal, das gut gelaunt über die Speisen Auskunft erteilt. Augen und Gaumen feiern an diesem Sonntagmittag ein Freudenfest. Ob Sandwiches, Avocados, Leberpastete, französischer Käse oder eingelegtes Gemüse, knusperige Brotscheiben und Brötchen oder Müsli mit Sojamilch – der Gast findet nahezu alles, was er mag. Scampi-Häppchen auf Krabbenchips, Salate mit Soßen und selbst gemachte Patisserie – damit haben wir nur einige Leckereien aufgezählt. Wir schwelgen beim japanischen Reistopf mit rohen, frischen Fischwürfeln, bissfestem Gemüse und hauchdünnen süßlichen Eierstreifen. Probieren kleine Schnitzelstückchen in knuspriger Panade mit Soße, nehmen ein Häppchen Gulasch mit allen erdenklichen Beilagen. „Wir gestalten unseren Brunch sowohl japanisch als auch europäisch“, sagt Rheinturm-Manager Philipp Santen. „Jeder kann für sich das Passende entdecken.“
Das ist leicht. Wir schließen unser Erlebnis mit Cheesecake, fluffigen Brownies und einem knusprigen Körbchen mit Creme ab. Nobel haben wir gegessen und fabelhaft. Das 1980er-Jahre-Flair wurde durch einen Umbau im vergangenen Jahr ersetzt durch dezenten modernen Club-Stil.
Abends wird asiatische Fusion-Küche à la carte angeboten. Fusion bedeutet, dass es auch europäische Zubereitung von Gerichten gibt. Vom Wolfsbarsch bis zum Wagyu-Rind, von der Seebrasse bis zu Lammkoteletts reicht die Karte. Vorspeisen gibt es ab 10 Euro und eine Sushi-Auswahl mit 24 Teilen für 68 Euro.
Bei unserem Brunch essen wir von schwarzem Geschirr mit bronzefarbenem
Besteck, sind begeistert von Details wie den Designer-Lampen, die wie ein schwarzer Sombrero von der Decke hängen, der schicken Bar und vor allem von den witzigen Deko-Gestecken aus Gemüse.
Es empfiehlt sich auf jeden Fall einen Tisch zu reservieren. Am schönsten sind die kleinen geschwungenen Sofaplätze. Tipp: Für einen tollen Blick einen klaren Tag zum Brunchen wählen.