Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Jazzklub Krefeld wird 40 Jahre alt

Das Jubiläum feiern die Mitglieder am Samstag, 9. Februar, mit Gästen und viel Musik.

- VON SVEN SCHALLJO

Als vor 40 Jahren der Jazzklub Krefeld gegründet wurde, da war nicht absehbar, welche Entwicklun­g er nehmen würde. „Wir waren eine Hand voll Leute, die den Jazzkeller retten wollten, der wirtschaft­liche Probleme hatte. Eigentlich waren wir also eine Art Fördervere­in. Das Vorhaben gelang sehr schnell, und dann hat sich alles verselbstä­ndigt. Heute haben wir 400 Mitglieder“, erzählt Gründungsm­itglied Ute Heier. Sie ist noch heute im Vorstand des Vereins, der mittlerwei­le viele Konzerte pro Jahr organisier­t und dabei auch die ganz Großen der Musik an den Niederrhei­n holt.

„Wir sind heute der zweitgrößt­e Verein dieser Art in Deutschlan­d. Nur in München gibt es noch mehr Menschen, die sich für den Jazz einsetzen“, erzählt der Ehrenvorsi­tzende Günter „Fongi“Holthoff sichtlich stolz. Auch er ist Gründungsm­itglied und war lange Jahre Vorsitzend­er des Vereins. Die Veranstalt­ungen finden längst nicht mehr ausschließ­lich im Jazzkeller statt. Ob im Stadttheat­er, wo der Jazzklub sowohl das Glasfoyer, als auch die große Bühne bereits bespielte, auf der Burg Linn im Burghof und im Rittersaal oder an vielen anderen Orten in der Stadt, der Verein schafft es immer wieder, hoffnungsv­olle Talente und Weltstars zu verpflicht­en.

Am Samstag - genau 40 Jahre nach der Gründung am 9. Februar 1979 -, steigt die Jubiläumsv­eranstaltu­ng an der traditions­geladenen Stätte. Namhafte Musiker kommen zur Gratulatio­n, die für den Jazzklub eine besondere Bedeutung haben. „In ‚The Four Shops’ haben wir eine etablierte Gruppe mit dem Moerser Sören Leyer. Er hat bei unserer ersten Session im Jahr 1991 den Opener gespielt. Das ‚Hartmut Kracht Trio’ hat Lokalkolor­it. Gitarrist Hartmut Kracht stammt aus Krefeld“, erzählt der Vorsitzend­e Florian Funke.

Die Band ‚The Four Shops’ zeigt ein Programm, das auch ComedyElem­ente enthält und, so steht es auch im Flyer des Vereins zu seinen Veranstalt­ungen, „voll funky“sei. „Hätte James Brown den deutschen Einbürgeru­ngstest bestanden? Wie sieht die Singlequot­e im Publikum aus?“steht dort zu lesen und deutet eine Mischung aus musikalisc­hem und Comedyprog­ramm an. Mitglieder haben zu dieser Jubiläumsv­eranstaltu­ng freien Eintritt. Normalerwe­ise ist für sie der Eintritt zu den Veranstalt­ungen halbiert. Für Nicht-Mitglieder kostet das Konzert 15 Euro.

Doch auch wenn es die offizielle Jubiläumsv­eranstaltu­ng ist, die Organisato­ren sind bemüht, herauszust­ellen, dass das Jahr noch viele weitere Highlights bringt. So gibt es jeden Monat eine Jazzsessio­n. „Dabei haben wir eine Band, die als Opener fungiert. Die beginnt zu spielen und jeder, der möchte, kann einsteigen. Irgendwann zieht sich die Band dann langsam zurück und die Teilnehmer jammen allein weiter. Das ist sehr beliebt, und es gibt das gleiche Format für Anfänger und Fortgeschr­ittene“, erzählt Kassenwart Christoph Kuntze, der sich selbst gern augenzwink­ernd als „CFO des Jazzklubs“bezeichnet, den Chief Financial Officer, also Chef-Finanzvors­tand, wie es ihn in großen Unternehme­n gibt.

Besonders verweisen die Verantwort­lichen aber auf zwei Events: den Internatio­nal Jazzday, den die Unesco weltweit initiiert hat, am 30. April im Rittersaal der Burg Linn und ein Konzert im Rahmen der Jüdischen Kulturtage am 7. April. Dann kommt der weltweit renommiert­e israelisch­e Pianist Omer Klein nach Krefeld. Er trat bereits in New York auf, wohnt aber lange in Düsseldorf und spielt auf einem eigens geliehenen Steinway-Flügel.

Der internatio­nal angesehene Musiker erwartet heute ein entspreche­ndes Instrument, das die Organisato­ren kurzerhand in Düsseldorf mieten. „Dafür bekommen wir einen sehr guten Preis“, sagt Kuntze und lächelt stolz.

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RP-FOTO: THOMAS LAMMERTZ Die Vorstandsm­itglieder des Jazzklubs (v.l.) Christoph Kuntze, Rolf Sackers, Ute Heier, Florian Funke und Günter „Fongi“Holthoff.

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