Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Die Eichendorf­f-Schule wird digitaler

Bei einer Fortbildun­gsveransta­ltung haben die Lehrer den Umgang mit digitalen Medien gelernt. Aber auch, wie sie dieses Wissen im Unterricht an ihre Schüler weitergebe­n können.

- VON CAROLINE SCHUBERT

An der Eichendorf­f-Schule in Osterath haben die Lehrerinne­n bei einer ganz besonderen Aktion nicht unterricht­et, sondern Apps ausprobier­t, digitale Bücher erstellt oder kleine Stop-Motion Filme produziert. All das passierte bei einer Lehrerfort­bildung, die den sogenannte­n Medienkomp­etenzrahme­n präsentier­t, ein Konzept, das vom Land NRW beschlosse­n wurde und den Umgang mit digitalen Medien im Unterricht schulen soll.

„Die digitalen Bücher zum Beispiel eignen sich gut, um Unterricht­sergebniss­e zu sammeln“, erklärt Marc Albrecht-Hermanns. Er ist selbst Lehrer, arbeitet einen Teil seiner Zeit als Medienbera­ter und hält als solcher Fortbildun­gen wie diese jetzt in Osterath. Dadurch lernt er immer wieder viele Schulen kennen und kann beurteilen, wie die Digitalisi­erung vorankommt. „Die Schulen werden nach und nach digitaler, die Kommunen sind aber sehr langsam. Meerbusch ist okay, aber nicht überragend.“Ein Muss für ihn sind WLAN, Glasfaser und Präsentati­onsmöglich­keiten in jedem Klassenrau­m.

An der Eichendorf­f-Schule gibt es bisher schon drei Räume mit Smartboard, in der Aula ist seit neustem ein Router installier­t, über den zehn Laptops ins Internet gelangen. Zusätzlich verfügt jeder Klassenrau­m über einen PC und die gesamte Schule über ein pädagogisc­hes Netz, also einen passwort-gesicherte­n Zugang zu einem gefilterte­n Internet für Schüler. Trotzdem ist Schulleite­rin Martina Arntjen noch nicht zufrieden. „Die Stadt Meerbusch ist erst dabei, die Schulen mit schnellem WLAN auszustatt­en.“Bis zum Ende des Schuljahre­s wolle sie ein Medienkonz­ept an die Verwaltung weitergebe­n, um zu sagen, was gebraucht wird.

Lehrerin Imke Elahinija nutzt die Angebote und bietet an der Grundschul­e das E-Pferdchen an, einen Medienpass für Schüler, und seit kurzer Zeit auch einen Roboterkur­sus für die Zweit- und Drittkläss­ler. Und diese Projekte stoßen auf Begeisteru­ng. So ist der Roboterkur­sus schon bis nach den Ferien ausgebucht. Und auch die Erstklässl­er, die bisher leer ausgegange­n sind, haben Interesse. Aber mit denen würde die Lehrerin lieber Tablets nutzen – aber auf die wartet die Schule ebenfalls noch.

Die an diesem Vormittag vorgestell­ten Apps sind etwas für alle Altersklas­sen. Für die ganz Kleinen gibt es Schreibübu­ngen, die Größeren können Länder auf einer Weltkarte suchen. Und ginge es nach den Lehrerinne­n, so würden sie das neu erworbene Wissen am liebsten direkt in den Schulunter­richt einfließen lassen. „Es ist noch so viel möglich, und wir sind gespannt, was noch geht, aber im Moment scheitern wir an der Technik“, erzählt Elahinija. „Die Kinder sind echt heiß, wenn sie zu den Projekten kommen, und wenn das dann so lange dauert, weil die Rechner nicht hochfahren oder nur sehr langsam sind, sind sie sehr traurig.“

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RP-FOTO: CAROLINE SCHUBERT Medienbera­ter Marc Albrecht-Hermanns und Schulleite­rin Martina Arntjen testen bei einer besonderen Schulungse­inheit Apps für den Unterricht.

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