Erinnerungen an eine Hochzeit mit Hindernissen

(ida) Eine Goldhochzeit ist eigentlich nichts Besonderes, viele Ehepaare feiern ihr 50-Jähriges. Dennoch hat der Meerbuscher Wulff Bickenbach für seine Frau Karla eine romantische Anzeige in der Rheinischen Post geschaltet, die viele Leser gerührt hat. Denn darin schildert er seine besonderen Erinnerungen an eine Hochzeit, die alles andere als reibungslos ablief.

Bickenbach erzählt: „Nur fünf Monate, nachdem wir uns bei einem Empfang in der Düsseldorfer Rheinterrasse kennengelernt hatten, machte ich Karla den Antrag.“Doch den lehnte diese ziemlich deutlich ab. „Aber ich blieb hartnäckig – und nach zehn Monaten sagte sie endlich Ja.“Ende Januar 1969 war dann die Hochzeit: schlechtes Wetter, ein kaum erkennbares Hochzeitsbild, weil der nervöse Vater aus 100 Meter Entfernung abgedrückt hatte, und eine Brautmutter, die nicht dabei sein konnte, weil sie keine Ausreisegenehmigung aus der damaligen DDR erhalten hatte. Der 76-Jährige erinnert sich außerdem, dass sein Vati Champagner aus den High-Heels der Trauzeugin trank und die Schulfreunde den heimischen Weinkeller leerten. Bickenbach: „Der nahm’s aber gelassen.“

Die Flitterwochen verbrachten die frisch Verheirateten anschließend auf Teneriffa. „Reisen war immer unser großes Hobby“, erzählt Wulff Bickenbach, ehemals Oberst bei der Luftwaffe. „In den vergangenen 50 Jahren haben wir gemeinsam die Welt bereist.“Die Goldhochzeit hat das Ehepaar jedoch in der Reha in Siegen verbracht, wo Bickenbachs Frau sich momentan aufhalten muss. Mit der Anzeige wollte er ihr deshalb eine besondere Freude machen.

FOTO: BICKENBACH Der Fotograf stand beim Hochzeitsfoto viel zu weit weg: die Trauzeugen Lutz Boy(l.) und Karin Steinhusen (r.) mit Karla und Wulff Bickenbach.