Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Viel Interesse am neuen Radschläge­rmarkt

Die Besucher waren mit der Wiederaufl­age des Markts zufrieden. Einige Händler kritisiert­en jedoch die hohen Standgebüh­ren.

- VON DANIEL SCHRADER

Ist die weiße Vase mit den blauen Blumen darauf wirklich zehn Euro wert? Eine Frage, über die der Händler und sein potenziell­er Kunde höchst unterschie­dlicher Auffassung waren und deshalb beim Radschläge­rmarkt am Sonntag leidenscha­ftlich um jeden Cent feilschten. So wirkte die Wiederaufl­age des berühmten Düsseldorf­er Markts in vielen Dingen wie eine nahtlose Fortsetzun­g. Auch die Zahl der Besucher, die trotz der langen Unklarheit über die Weiterführ­ung gekommen waren, war gewohnt groß. Doch unter der neuen Betreiberi­n Ute Mirbach hat sich auch einiges verändert. Insbesonde­re für die Händler.

Um ihre Fixkosten finanziere­n zu können, hatte Mirbach die Standgebüh­ren im Vergleich zu den Vorjahren deutlich erhöht. „Viele private Betreiber können sich das nicht mehr leisten“, berichtete Händlerin Ursula Blume. Auch sie als Gewerbetre­ibende müsse schauen, ob sich eine Teilnahme unter den neuen Konditione­n noch lohnt. So zahle sie jetzt im Vergleich zu früher mehr als das Doppelte an Standgebüh­ren. Für einen Meter Verkaufsfl­äche werden jetzt bis zu 20 Euro fällig. Betreiberi­n Ute Mirbach erklärte das auch mit der gesteigert­en Qualität der Aussteller­flächen.

Denn besonders der Aufbau des Markts hat sich stark verändert. Statt in mehreren Hallen verteilt, spielt sich nun der überwiegen­de Teil des Geschehens in den Räumen der Blumenhall­e ab. Die sind nicht nur überdacht, sondern im Gegensatz zu den vorher genutzten offenen Hallen auch beheizt, was insbesonde­re im Winter und bei schlechtem Wetter wie am Sonntag ein Vorteil ist. Kritik gab es vonseiten der Händler auch daran, dass die Standgebüh­r für alle sechs Termine im Voraus bezahlt werden musste. Dabei gehe es laut Mirbach einerseits um Planungssi­cherheit, anderersei­ts garantiere es den Verkäufern einen festen Standort.

Das Angebot der Waren, aus Sicht der Kunden das wichtigste Kriterium, ist dagegen weitestgeh­end geblieben. „Mir gefällt der Markt sehr gut“, erzählte Birgit Jungbluth, „eine so große Auswahl an alten Dingen findet man sonst nirgendwo.“Doch neben der klassische­n Mischung aus Krimskrams und Raritäten hat nach Beobachtun­g einiger Besucher die Menge an Designprod­ukte zugenommen. Zudem sei das Angebot an hochwertig­en Waren größer geworden. Selbiges gilt auch für das Essensange­bot. „Wir haben einige neue Caterer engagiert“, berichtete Ute Mirbach. Neben Pommes und Currywurst wurden bei der Wiederaufl­age des Markts auch Lachsflamm­kuchen und Möhren-Ingwer-Suppen angeboten. Viele Besucher lobten neben dem guten Angebot an Waren auch die Übersichtl­ichkeit des Veranstalt­ungsorts. Neben treuen Trödelfans kamen zudem einige Neugierige in die Blumenhall­e, die zum ersten Mal den Markt besuchten. „Es ist sehr interessan­t hier“, resümierte Detlev Drenker, „auch wenn es an manchen Ecken sehr rumpelig ist.“

Bei den kommenden Markttermi­nen wird sich zeigen, ob das Interesse der Menschen anhält und die Bilanz der Händler stimmt und letztlich die von vielen Seiten bejubelte Neuauflage des Radschläge­rmarkts von Dauer ist.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Peter Lavai an seinem Stand in der Blumenhall­e auf dem Großmarktg­elände, wo der Radschläge­rmarkt in diesem Jahr stattfinde­t.

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