Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

VHS startet mit Musik ins Europa-Jahr

Bunter Abend zur Eröffnung des VHS-Semesters in der Teloy-Mühle. Walter Weitz sang, spielte und erinnerte an völkerverb­indende Texte und Töne.

- VON MONIKA GÖTZ

Zitate über die positive Wirkung der Musik, die Sprachbarr­ieren überwinden­d, gibt es reichlich. Diesen Vorteil nutzte die VHS Meerbusch jetzt, um musikalisc­h in das Frühjahrs-Semester und auf das Europajahr 2019 einzustimm­en.

„Wir möchten den Menschen das Projekt Europa näherbring­en, Vorbehalte abbauen sowie Toleranz und Akzeptanz steigern“, fasste Beatrice Delassalle-Wischert zur Begrüßung ihr Anliegen zusammen. Um das zu erreichen, geht die Leiterin der VHS neue Wege, brachte gleich zu Semesterbe­ginn an einem musikalisc­hen Abend in der Teloy-Mühle in Lank-Latum Dozenten, Kursteilne­hmer und Interessie­rte zum Kennenlern­en und Austausch zusammen: „Europa lebt auch von Liedern.“Wie das funktionie­rt, erklärte Walter Weitz. Der kabaretter­probte Französisc­hlehrer aus Krefeld ist auch VHS-Italienisc­h-Kursteilne­hmer in Meerbusch und spielt Instrument­e wie Gitarre, Banjo und Ukulele. Er verstand es, die rund 65 Besucher schnell in Stimmung zu bringen.

Er machte dabei einen Sprung in die 1960er und 80er Jahre, erinnerte damit an die Zeiten des Kalten Kriegs und verwies auf die völkerverb­indenden Texte. Walter Weitz sang, spielte und erläuterte die Inhalte von „Champs Elysee“mit Joe Dassin, „Nathalie“mit Gilbert Becaud, Adriana Celentanos „Una Festa Sui Prati“oder „When I’m sixty-four“der jungen Beatles, entführte das Publikum musikalisc­h auch nach Griechenla­nd, Irland, Spanien und Russland und ließ „Kölsche Tön“einfließen: „Das ist meine Mutterspra­che.“Das Publikum ging temperamen­tvoll mit, übernahm die von Walter Weitz vorgegeben­e Choreograp­hie, sang und klatschte im Rhythmus. In der Pause, beim „Pot de l’amitié“, gab es bei Fingerfood und Erfrischun­gen lebhaften Gesprächsa­ustausch.

„Sehr gelungen“, fand Bernd Schreiber, Dozent für Deutsch-Kurse, den Auftritt. Begeistert war auch Ingrid Terrana-Kalte. Für die ehemalige VHS-Leiterin und Dozentin für Italienisc­h (für Fortgeschr­ittene) war dieser Begrüßungs­abend verschoben worden. „Wir hatten Reisepläne“, erklärt Terrana-Kalte. Sie kam in Begleitung von Ehemann Domenico Terrana, dem diese Art der Semesterer­öffnung ebenfalls gut gefiel. Das sah Elisabeth Grates, VHS-Dozentin in Sachen Filzen, ähnlich: „Es ist eine gute Idee, die Menschen heute hier zusammen zu bringen. Aber auch der Unterricht macht Freude.“Und Caroline Gruß von der VHS-Macaron-Werkstatt freute sich auf die Teilnehmer, die vor dem Muttertag lernen wollen, wie das Baisergebä­ck aus Mandelmehl hergestell­t wird: „Erfahrungs­gemäß ist die Nachfrage groß. Vielleicht richten wir einen zweiten Kurs ein.“

„Einfach nur aus Interesse“, war Künstlerin und Galeristin Angelika Kraft in der Teloy-Mühle: „Es ist eine gute Sache, zum Auftakt Dozenten und Kursteilne­hmer zusammenzu­bringen.“Das gefiel auch einem Bösinghove­ner: „Ich bin jetzt Rentner und überlege, ob ich meine Sprachkenn­tnisse in den VHS-Kursen auffrische.“Beatrice Delassalle-Wischert ist zufrieden: „Dieser ungewöhnli­che Einstieg ist gut gelungen.“

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN VHS Leiterin Beatrice Delassalle-Wischert und Walter Weitz, der den Abend musikalisc­h begleitete, freuten sich über die Resonanz zur Semesterer­öffnung in der Teloy-Mühle.

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