Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Profi-Partner für Lebensrett­er-App

In Notsituati­onen hilft die Software „EmergencyE­ye“, Leben zu retten. Das Start-Up Corevas hat sie entwickelt – und Vodafone als Partner dabei. Und zum europäisch­en Tag des Notrufs 112 wurde eine Animations­filmreihe vorgestell­t.

- VON ANDREAS BUCHBAUER

Im beschaulic­hen Mühlrath sitzt eines der spannendst­en Start-Ups im Rhein-Kreis Neuss. In dem kleinen Ort, der zur Stadt Grevenbroi­ch gehört, ist das 2015 gegründete Unternehme­n Corevas, das die Software „EmergencyE­ye“entwickelt hat, zu Hause. Sie ist ein Lebensrett­er via Smartphone – und ein Helfer in plötzliche­n Notsituati­onen. Bundesweit sind Rettungsle­itstellen am „Notfallaug­e“, das im Rhein-Kreis bereits eingesetzt wird, interessie­rt. „Wir sind mit allen Leitstelle­n in NRW im Gespräch“, sagt Günter Huhle, Arzt und Gründer von Corevas. Auch Vodafone ist von der Software überzeugt und kooperiert jetzt mit Corevas.

„EmergencyE­ye“hilft in Situatione­n, in denen es um schnelle Hilfe geht – und in denen es wichtig ist, kühlen Kopf zu bewahren. Wer unterwegs Augenzeuge eines Unfalls wird oder sieht, wie ein Mensch nach einer Herz-Attacke zusammensa­ckt, wählt die 112 – und zwar in der Regel mit dem Smartphone. Neben der Frage, welche Hilfsmaßna­hmen jetzt dringend erforderli­ch sind, gilt es auch, der Leitstelle am besten den genauen Standort mitzuteile­n, damit die Rettungskr­äfte, die ausrücken, keine wertvolle Zeit verlieren. Und genau an diesen Punkten knüpft die Software an.

Die Verbindung zwischen dem Smartphone des Notrufende­n und „EmergencyE­ye“wird über eine SMS hergestell­t, die im Notfall von der Leitstelle an den Anrufer verschickt wird. Erlaubt er über den mitgeschic­kten Link den Zugriff, kann er nicht nur in Sekundensc­hnelle geortet werden. Nach Zustimmung kann auch die Smartphone-Kamera genutzt werden. Und das bietet gleich drei Vorteile. Erstens: Die Notfallpro­fis können die Situation genauer einschätze­n. Zweitens: Sie können den Anrufer bei der Ersten Hilfe besser anleiten. Und drittens: Sie können noch gezielter Rettungskr­äfte entsenden.

Die Verbindung zwischen Smartphone und „EmergencyE­ye“kann daher der Schlüssel sein, um Leben zu retten. „Dafür hat unser Partner Vodafone seinen schnellen SMS-Gateway zur Verfügung gestellt, der den Leitstelle­n und den Ersthelfer­n kostenfrei zur Verfügung steht“, erklärt Huhle. Das bringt Tempo. Mit dem sogenannte­n Zero-Rating ermöglicht Vodafone seinen Kunden in Deutschlan­d zudem, dass die Hilfe per Video für betroffene Personen am Unfallort nicht nur keinerlei Datenvolum­en verbraucht und kostenfrei ist, sondern auch dann genutzt werden kann, sollte das Datenvolum­en des Anrufers schon beinahe aufgebrauc­ht sein. „Es ist ein schöner Gedanke, wenn Technologi­e Menschenle­ben retten kann“, erklärt Vodafone-Deutschlan­dchef Hannes Ametsreite­r.

Seit Oktober 2018 setzt die Kreisleits­telle im Rhein-Kreis „EmergencyE­ye“ein. Weitere Leitstelle­n sollen folgen. Zurzeit profitiere­n laut Corevas rund eine Million Menschen. „Unser Ziel ist es, bis April bereits mehr als vier Millionen Menschen mit ,EmergencyE­ye’ zu versorgen“, erklärt Huhle.

Zum Tag des europäisch­en Notrufs 112, der am Montag begangen wurde, hat Corevas zudem die fünfteilig­e Animations­filmreihe „Tapir Tapes“vorgestell­t, die das Wissen zur Ersten Hilfe beim Herzkreisl­aufstillst­and vermittelt. Die Videos sind in eine Online-Lernplattf­orm („Massive Open Online Course“) eingebette­t und kostenfrei zugänglich. Sie finden sich unter www. emergencye­ye.de im Internet.

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FOTO: VODAFONE Sie setzen auf „EmergencyE­ye“(v.l.): Elmar Eppels (Kreisleits­telle), Vodafone-Deutschlan­dchef Hannes Ametsreite­r und Günter Huhle (Corevas).

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