Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Hier kracht es häufig zwischen Autos und Straßenbahn
Um auf die steigenden Verletztenzahlen bei Straßenbahnunfällen aufmerksam zu machen, informierten die Rheinbahn und die Polizei über gefährliche Unfallstellen in der Stadt.
Nur bei einem Prozent aller Verkehrsunfälle in Düsseldorf sind Straßenbahnen beteiligt, doch gerade diese Unfälle haben oftmals schwerwiegende Folgen. Zwei tödlich verunglückte und 15 schwerverletzte Personen zählte die Düsseldorfer Polizei im vergangenen Jahr. Um für die Gefahren solcher Unfälle zu sensibilisieren, organisierten die Rheinbahn und Polizei nun erstmals eine gemeinsame Präventionsfahrt, bei der besonders gefährliche Stellen der Stadt gezeigt wurden.
Zahlen Insgesamt 330 Unfälle mit Straßenbahnbeteiligung zählte die Polizei im vergangenen Jahr. Das sind 20 Unfälle weniger als im Vorjahr. Dabei ist die Zahl der Unfälle mit verletzten Personen jedoch auf insgesamt 109 gestiegen. Davon erlitten 92 Personen leichte Verletzungen, 15 wurden schwer verletzt. Tödlich verunglückt bei Unfällen mit Straßenbahnen sind 2018 zwei Menschen. Im Jahr zuvor hatte es einen tödlichen Zusammenstoß mit einer Bahn gegeben.
Gefährliche Stellen Die meisten Unfälle ereigneten sich 2018 auf einem 900 Meter langen Abschnitt der Grafenberger Allee von der Ecke Sohnbis zur Ecke Altenbergstraße . „Dort haben wir 14 Unfälle mit insgesamt vier Verletzten gehabt“, berichtet Jürgen Lankes, Leiter der Verkehrsdirektion bei der Polizei Düsseldorf. Ebenfalls als gefährliche Unfallstellen gelten der Haltestellenbereich am Wehrhahn sowie die Gumbertstraße in Eller mit jeweils neun Unfällen. Acht Unfälle gab es auf der Worringer Straße zwischen Hauptbahnhof und dem Worringer Platz. An der Ecke Kaiserstraße/Kapellstraße hatte eine Radfahrerin eine herannahende Straßenbahn übersehen und war bei der Kollision derart schwer verletzt worden, dass sie noch an der Unfallstelle starb. Der zweite tödliche Unfall hatte sich in Holthausen ereignet. An der Bonner Straße war eine Fußgängerin beim Aussteigen gestürzt und von der anfahrenden Bahn tödlich verletzt worden. Ursachen „Fahrradfahrer und Fußgänger sind schwache Verkehrsteilnehmer“, erklärt Lankes. Das habe bei Unfällen mit Straßenbahnen oftmals schwere Folgen. „Wir erleben sehr oft, dass Fußgänger und
Radfahrer unachtsam Gleise überqueren oder Ampeln missachten.“Häufigste Unfallursache seien jedoch Fehler von Autofahrern, die in etwa 300 der 330 Unfälle mit Straßenbahnen verwickelt waren. Besonders das unerlaubte Linksabbiegen komme oft vor, so Lankes. „Die 30 Tonnen schweren Bahnen können nur selten rechtzeitig bremsen“, erklärt Uwe Schmitz von der Rheinbahn. Voriges Jahr seien so auch Fahrgäste durch Notbremsungen verletzt worden
Maßnahmen „Wir analysieren jeden Unfall“so Lankes. Außerdem gebe man für gefährliche Stellen oftmals Empfehlungen in der Unfallkommission ab. Fußgänger und Autofahrer mahnt er zu erhöhter Aufmerksamkeit in Haltestellenbereichen. An vielen Bahnübergängen sei für Fußgänger bereits eine Rot-Grün-Regelung zum Überqueren eingerichtet worden, so Schmitz. Um das unerlaubte Linksabbiegen von Autofahrern zu verhindern, habe man zudem an einigen Kreuzungen Poller aufstellen lassen, die dies verhindern sollen.