Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Sonja Pommeranz ist neue Jugendamts­leiterin

Die 41-Jährige begann ihre Karriere 1997 im Rathaus. Jetzt will sie dafür sorgen, dass in Krefeld jedes Kind ein erfülltes Leben hat.

- VON ALEXANDER TRIESCH

Sonja Pommeranz beginnt unerwartet. Als die neue Fachbereic­hsleiterin für Jugendhilf­e und Beschäftig­ungsförder­ung auf die Bühne kommt, erzählt sie zuerst von einem Mädchen, das in den 80erund 90er-Jahren in Inrath lebte. Alles was es brauchte, lag mitten im Stadtteil, ein Quadratkil­ometer abgesteckt mit Glück. Besonders der Handball war wichtig, Teamsport, der auf die Herausford­erungen des Lebens vorbereite, genau wie der Jugendtref­f nach der Schule. Die Kindheit, sie sei einfach toll gewesen. Dann sagt Pommeranz: „Danke Mama und Papa.“Applaus.

Das Mädchen von damals steht jetzt im Jugendzent­rum Fischeln und will Krefeld etwas zurückgebe­n. Pommeranz möchte das Leben der Kinder und Jugendlich­en in der Stadt so gestalten, dass sie sich eines Tages gerne daran erinnern. Genau wie sie selbst. Oberbürger­meister Frank Meyer hat die 41-Jährige nun offiziell in das Amt der Jugendamts­leiterin eingeführt. Im vergangene­n Oktober hatte der Stadtrat Pommeranz für die Nachfolge von Markus Schön bestätigt, der zum Beigeordne­ten der Stadt gewählt worden war. „Sonja Pommeranz hat ihr Herz an die Jugendhilf­e verloren. Mit ihr sind die Krefelder Kinder in sehr guten Händen“, sagt Meyer. Obwohl Pommeranz ein Zahlenmens­ch mit betriebswi­rtschaftli­chem Studium sei, der einst das neue Buchhaltun­gssystem der Verwaltung koordinier­te, habe er keine Zweifel, dass sie die richtige für den Job sei. „Sie ist gekommen, um zu bleiben“, sagt Meyer.

1997 kam die gebürtige Krefelderi­n direkt nach dem Abitur zur Stadtverwa­ltung – und durchlief bis heute fünf verschiede­ne Fachbereic­he. Eine Freundin hatte ihr damals eine Anzeige gezeigt, mit der die Stadt nach Anwärtern für die Beamtenlau­fbahn suchte. Nach dem Studium in Düsseldorf fing sie bei der Jugendhilf­e an und wechselte in den folgenden Jahren zum Jobcenter, der Zentralste­lle für Beschäftig­ungsförder­ung, zur Kämmerei, dem Fachbereic­h Recht und der Personalab­teilung. 2015 wurde sie im Jugendamt Stellvertr­eterin von Fachbereic­hsleiter Gerd Ackermann. Und jetzt selbst Chefin. Meyer betont, bei den vielen Wechseln habe es sich um keine Irrfahrt gehandelt. Pommeranz habe Führungsve­rantwortun­g übernommen, wo es nötig war. „Jetzt ist sie angekommen“, sagt er.

Die ersten Ideen hat die 41-Jährige bereits. „Wir müssen uns weiter um den Kita-Ausbau kümmern und die Kinderarmu­t bekämpfen“, sagt sie. Jedes vierte Kind in Krefeld lebe von Transferle­istungen. Doch wo ansetzen? „Die Eltern müssen stärker einbezogen werden, wir müssen für jedes Kind Freizeitan­gebote und Schulausfl­üge hinbekomme­n“, sagt Pommeranz. Anders als andere Großstädte stünde Krefeld aber insgesamt gut da. „Wir haben beispielsw­eise mehr Jugendzent­ren als Köln pro Kind.“Damit das so bleibt, nimmt Pommeranz eine wichtige Regel aus dem Handball mit. „Es gibt kein Abseits. Und so will ich es auch für die Kinder halten.“

 ?? FOTOS (2): VOX/TVNOW / MARKUS HERTRICH ?? Die Kandidaten der vierten Staffel von „Ewige Helden“: v.l.: Gewichtheb­er Matthias Steiner,Skispringe­r Sven Hannawald, Bobfahrer Kevin Kuske, Biathletin Andreas Burke (ehemals Henkel), Degenfecht­erin Britta Heidemann, Boxerin Susi Kentikian, Christian Ehrhoff und Handballer­in Nadine Krause.
FOTOS (2): VOX/TVNOW / MARKUS HERTRICH Die Kandidaten der vierten Staffel von „Ewige Helden“: v.l.: Gewichtheb­er Matthias Steiner,Skispringe­r Sven Hannawald, Bobfahrer Kevin Kuske, Biathletin Andreas Burke (ehemals Henkel), Degenfecht­erin Britta Heidemann, Boxerin Susi Kentikian, Christian Ehrhoff und Handballer­in Nadine Krause.
 ?? FOTO: LAMMERTZ ?? Sonja Pommeranz ist Nachfolger­in von Markus Schön.
FOTO: LAMMERTZ Sonja Pommeranz ist Nachfolger­in von Markus Schön.

Newspapers in German

Newspapers from Germany