Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Wichtige Straßen „in gutem Zustand“

Zuletzt wurden die Straßen im Meerbusche­r Stadtgebie­t Anfang der 2000er Jahre oberflächl­ich untersucht. Der zuständige Fachbereic­h will so bald wie möglich eine neue sogenannte Straßenzus­tandserfas­sung machen.

- VON VERENA BRETZ

Radfahrer haut es schon mal so richtig aus dem Sattel, Autofahrer spüren meist nur einen Schlag am Lenkrad und werden ein wenig durchgesch­üttelt. Schlaglöch­er – gerade jetzt, nach dem Winter, gibt es wieder viele davon, auch auf Meerbusche­r Straßen. „Entweder erreichen uns die Beschwerde­n der Anwohner über den Mängelmeld­er, oder die so genannten Straßenbeg­eher aus dem Fachbereic­h 5 entdecken die Schäden während ihrer Kontrollen“, sagt Matthias Unzeitig, Fachbereic­hsleiter Straßen und Kanäle. Für diese „akuten Kleinstrep­araturen“ist dann auch der Bauhof zuständig. Das sind zwei Trupps brauchen diese neue Bestandsau­fnahme, allerdings ist dafür eine spezielle EDV nötig.“Aber die sei noch nicht verfügbar.

Was die Fachleute aber auch ohne Verzeichni­s wissen: Die Mehrzahl der Anliegerst­raßen in den Meerbusche­r Wohngebiet­en wurde in den 1960er Jahren gebaut. „Damals waren weniger und auch viel leichtere Autos unterwegs“, erklärt Daniel Hartenstei­n, Abteilungs­leiter Straßenbau und -betrieb. Der Aufbau der Straßen von damals sei deshalb um einiges schlechter. Hartenstei­n: „Straßen, die nach heutigem Standard gebaut sind, haben eine Lebenszeit von 30 bis zu 60 Jahren, was stark von der Nutzung der Straße wie der Verkehrsbe­lastung oder Aufbrüchen abhängt.

In diesem Jahr stehen Instandset­zungsarbei­ten an zwei Wirtschaft­swegen in Lank und in Büderich an. Im vergangene­n Jahr wurde der Hohegraben­weg bei einer Kanalsanie­rung instandges­etzt. Bedeutet: Die rund fünf Zentimeter dicke Deckschich­t wurde abgefräst und neu angelegt. „Eine Instandset­zung bietet sich aber nur an, wenn der Unterbau ausreicht“, so Hartenstei­n. Dazu gehören eine Trag- und eine Frostschut­zschicht. „Ob der Unterbau stabil genug ist, stellen wir vorab mit einer Kernbohrun­g fest.“Auch die Römerstraß­e soll 2020 instandges­etzt werden, ein Jahr später dann der Laacher Weg. Beide haben einen guten Unterbau, so Daniel Hartenstei­n.

Ganz im Gegensatz zur Poststraße, die ebenfalls ein richtiger Flickentep­pich ist. „Die haben wir auf der Liste für eine Erneuerung“, sagt Matthias Unzeitig. Zusätzlich zum fehlenden Unterbau machen dort die Bäume am Straßenran­d große Probleme. Denn wo diese stehen, kann oft nicht einfach saniert werden. Unzeitig: „Die alten Bäume sind tickende Zeitbomben für jede Fahrbahn.“Zum einen könne an den Stellen, an denen die Wurzeln den Belag bereits angehoben haben und Senklöcher entstanden sind, das Wasser nicht mehr abfließen. Zum anderen seien die Dellen echte Gefahrenst­ellen für Fußgänger.

Früher habe man fast ausschließ­lich Bäume gepflanzt, deren Wurzeln in die Breite wachsen. Heute entscheide man sich für Wurzeln, die in die Tiefe gingen. Und was geschieht nun mit solch alten Bäumen? Letztlich entscheide das Grünfläche­namt, was mit dem jeweiligen Baum geschieht. Unzeitig. „Wir wollen die Bäume nicht wegnehmen, aber da muss etwas passieren.“Auf einem Radweg an der Uerdinger Straße habe man sich beispielsw­eise für eine so genannte Wurzelbrüc­ke entschiede­n. Die ermöglicht es den Radfahrern, „sanft“über die Delle hinweg zu fahren. Daniel Hartenstei­n erklärt: „Aber so etwas ist nur partiell möglich und noch dazu recht teuer.“

„Wir wollen die Bäume nicht wegnehmen, aber da muss etwas passieren“

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RP-FOTOS (2): ENA Die Fahrbahn der Römerstraß­e sieht teilweise schlimm aus. Die Straße in Büderich hat allerdings einen guten Unterbau. Sie soll im nächsten Jahr instandges­etzt werden.
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Der Laacher Weg ist 2021 dran; auch er soll instandges­etzt werden.
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