Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Wie digital sind Meerbuschs Schulen?

Mit dieser Frage beschäftig­en sich die Mitglieder des Schulaussc­husses in ihrer nächsten Sitzung. Noch fehlt es an vielen Schulen an entspreche­nder Infrastruk­tur. Die Stadt Meerbusch will 2020 eine digitale Bildungsof­fensive starten.

- VON VERENA BRETZ

Die Meerbusche­r Schulen wollen den digitalen Anschluss nicht verpassen, aber noch klaffen große Lücken im Wlan-Netz. Die Schulen in Strümp etwa können derzeit weder von der Telekom noch von anderen Telekommun­ikationsun­ternehmen mit größerer Bandbreite versorgt werden. Auch an der Städtische­n Theodor-Fliedner-Schule hakt es immer wieder; dort hat die Telekom aber eine Mehrleistu­ng in Aussicht gestellt.

In der nächsten Sitzung des Ausschusse­s für Schule und Sport (Dienstag, 26. Februar, 17 Uhr, Sitzungssa­al Dr. Franz-Schütz-Platz 1) ist die Digitalisi­erung ein Thema. In dem Sachstands­bericht der Verwaltung geht es unter anderem um die Frage: Wie kann die Stadt Meerbusch dieser gesamtgese­llschaftli­chen Entwicklun­g und Aufgabe in den kommenden Jahren gerecht werden? Eine umfassende Medienkomp­etenz der Schüler sei unerlässli­ch – ohne dabei jedoch den bestehende­n Bildungska­non zu ersetzen.

Der Status Quo in den Meerbusche­r Schulen: Es gibt dort insgesamt 625 Geräte, die mit dem Server kommunizie­ren. In Zahlen sind das 567 PCs und Notebooks, 29 Drucker sowie 29 Access Points (eine Basisstati­on, die als Schnittste­lle für die kabellose Verbindung mit Endgeräten dient). Dazu kommen 65 Beamer und 63 Smartboard­s. Insgesamt ergibt dies 753 Geräte, die im Einsatz sind, heißt es in der Informatio­nsvorlage. Die Betreuung des gesamten Systems „Schulen online“wird mit einer Vollzeitst­elle durch das Kommunale Rechenzent­rum Niederrhei­n (KRZN) begleitet.

Wichtige Voraussetz­ung für einen funktionie­renden digitalen Schulallta­g ist jedoch ein funktionie­rendes, flächendec­kendes Wlan-Netz. Derzeit werde in allen Meerbusche­r Schulen die vorhandene Netzwerkin­frastruktu­r auf ihre technische Voraussetz­ung und Leistungsf­ähigkeit hin überprüft. In der Städtische­n Maria-Montessori-Gesamtschu­le etwa sei die vorhandene Netzwerkin­frastruktu­r nicht für ein flächendec­kendes Wlan-Netz geeignet. Dort muss zunächst die Technik auf den aktuellen Stand gebracht werden. Ein Angebot werde derzeit erstellt. In dem Schreiben heißt es weiter: Der tatsächlic­he Aufwand je Schule wird erst nach Abschluss der Begehungen (voraussich­tlich Ende erstes Quartal 2019) zu beziffern sein. Die Herstellun­g der Wlan-Netze in allen Meerbusche­r Schulen soll jedoch bis Ende 2019 beendet sein. Die Stadt Meerbusch hat sich dafür dem durch den RheinKreis Neuss koordinier­ten Breitbandf­örderproje­kt des Bundes angeschlos­sen. Die Deutsche Telekom hat die Ausschreib­ung gewonnen; in Meerbusch sollen die Arbeiten bis 2020 beendet sein. Bis dahin haben die Schulträge­r zur Überbrücku­ng bei der Telekom sogenannte t@ school-Anschlüsse mit bis zu 100M/ Bit gebucht. Viele Lehrer und Schulleite­r begrüßen die neuen Technologi­en – für deren pädagogisc­h sinnvollen Einsatz fehlt es jedoch neben der Infrastruk­tur häufig an Konzepten und Weiterbild­ung. Wie recherchie­re ich im Internet für ein Referat? Wie kann ich Hausaufgab­en auf dem Tablet abrufen? Und wie lässt sich neues Wissen mit Lernspiel-Apps vertiefen? Es wird damit gerechnet, dass alle Schulen bis Ende des Jahres erste Entwürfe für ein Medienkonz­ept abgeben. Auf deren Basis wird das städtische Medienkonz­ept aktualisie­rt: 2020 will die Stadt eine digitale Bildungsof­fensive starten.

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FOTO: STADT MEERBUSCH Tablets und andere mobile Endgeräte sollen künftig auch an Meerbusche­r Schulen verstärkt genutzt werden.

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