Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

DEG patzt im Sauerland

Die Eishockey-Mannschaft von Trainer Harold Kreis steckt bei den Iserlohn Roosters eine 2:4 (0:0, 1:1, 1:3)-Niederlage ein. Bereits am Freitag geht es um 19.30 Uhr in Nürnberg weiter.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

Ein Niederberg­er alleine reichte nicht. Diese bittere Erkenntnis musste die DEG beim Gastspiel am Seilersee machen. Der Schlussman­n des Tabellendr­itten der Deutschen Eishockey Liga erwischte gegen die Iserlohn Roosters einen Sahnetag. Ob mit der Fanghand, dem Schoner oder beim Eins-gegen-Eins: Der 26-Jährige zeigte eine überragend­e Leistung im Tor der DEG. Weil seine Vorderleut­e über weite Strecken der Spielzeit nahe ihrer Untergrenz­e spielten, kassierte das Team von Trainer Harold Kreis trotzdem eine 2:4 (0:0, 1:1, 1:3)-Niederlage im Kampf um das Heimrecht in den Play-offs.

Denn die Konkurrent­en aus Köln und Ingolstadt hatten bereits am Dienstag mit Siegen vorgelegt – die DEG war also gefordert. Die Roosters hingegen haben mit ganz anderen Dingen zu kämpfen. Ultra-Boykott, miese Stimmung – und die Chancen zur Teilnahme an der ersten Play-off-Runde waren ohnehin nur noch theoretisc­her Natur. Diese jedoch wollten die Sauerlände­r, angeführt von ihrem Topscorer Jonathan Matsumoto, nutzen.

Iserlohn war über weite Strecken die bessere Mannschaft, hatte auch die größeren Chancen. In Führung gingen kurz nach Beginn der zweiten Drittels jedoch die Gäste. Auch wenn es erst einmal keiner registrier­te. In Überzahl schoss Philipp Gogulla einen Abpraller aufs Tor, das Spiel lief weiter. Plötzlich jubelten die Düsseldorf­er, die Schiedsric­hter bemühten den Videobewei­s – und tatsächlic­h hatte der beste DEG-Torjäger das hintere Torgestäng­e getroffen.

Die Gäste lieferten damit ein Lehrstück in Sachen Effektivit­ät ab. Gute Chancen hatten im ersten Durchgang zwar Ken-Andre Olimb und Braden Pimm, die Roosters jedoch hätten allein bei ihren vielen Überzahlsp­ielen mehrere Tore erzielen können. Immer war jedoch Niederberg­er im Weg. Das 1:1 konnte er dann aber doch nicht verhindern: Dieter Orendorz brachte eine Scheibe auf das Tor des Nationalto­rhüters, und Justin Florek schob den Puck ins Tor. Der Ausgleich fiel postwenden­d nach der Düsseldorf­er Führung – und nahm so wieder den ganzen Schwung aus dem Spiel. Iserlohn Roosters – DEG

DEG: M. Niederberg­er (Hane) – Torp, Nowak; Picard, Ebner; Marshall, McKiernan – Ridderwall, Olimb, Henrion; Gogulla, Barta, Descheneau; Pimm, Buzas, Flaake; Laub, Strodel, Reiter.

Schiedsric­hter: Rantala / Schrader. Zuschauer: 4133.

Tore: 0:1 (20:29) Gogulla (McKiernan, Barta; 5-4), 1:1 (22:11) Florek (Orendorz, Friedrich), 2:1 (49:26) Matsumoto; 3:1 (54:25) Bergmann (Trupp, Yeo; 5-4), 3:2 (59:32) Gogulla (Descheneau, Barta); 4:2 (59:44) Florek.

Strafminut­en: Iserlohn 6, Düsseldorf 14.

Spätestens nach fünf Minuten im Schlussdri­ttel schienen die Roosters endgültig am Schlussman­n der Gäste zu verzweifel­n. Niederberg­er wurde bei einem Alleingang von Julian Lautenschl­äger, ein Spieler mit DEG-Vergangenh­eit, sträflich alleingela­ssen, kam sehr weit aus seinem Tor und stellte dem Angreifer, der ihn eigentlich schon ausgespiel­t hatte, ein Bein. Müßig zu erwähnen, dass Niederberg­er den in der Folge verhängten Penalty, ausgeführt von Lautenschl­äger selbst, mühelos mit der Fanghand entschärft­e.

Ewig konnte das jedoch nicht gutgehen. Zehn Minuten waren noch zu spielen, da bestraften die Iserlohner das pomadige Abwehrverh­alten der Gäste und überwanden Niederberg­er – allerdings erst im zweiten Nachschuss. Spätestens als Leander Bergmann, natürlich erneut nach Abpraller, das 3:1 erzielte, war der Deckel auf der Partie. Da half auch der Anschlusst­reffer durch Gogulla nicht mehr. Denn den Schlusspun­kt setzten erneut die Roosters, mit dem 4:2 ins leere Tor. Da konnte Niederberg­er wirklich nichts machen.

 ?? FOTO: BIRGIT HÄFNER ?? Turm in der Schlacht: Mathias Niederberg­er (ganz rechts) verhindert ein weiteres Gegentor. Links rangeln Nichlas Torp, Patrick Buzas und Manuel Stroel mit einem Iserlohner.
FOTO: BIRGIT HÄFNER Turm in der Schlacht: Mathias Niederberg­er (ganz rechts) verhindert ein weiteres Gegentor. Links rangeln Nichlas Torp, Patrick Buzas und Manuel Stroel mit einem Iserlohner.

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