Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
DEG patzt im Sauerland
Die Eishockey-Mannschaft von Trainer Harold Kreis steckt bei den Iserlohn Roosters eine 2:4 (0:0, 1:1, 1:3)-Niederlage ein. Bereits am Freitag geht es um 19.30 Uhr in Nürnberg weiter.
Ein Niederberger alleine reichte nicht. Diese bittere Erkenntnis musste die DEG beim Gastspiel am Seilersee machen. Der Schlussmann des Tabellendritten der Deutschen Eishockey Liga erwischte gegen die Iserlohn Roosters einen Sahnetag. Ob mit der Fanghand, dem Schoner oder beim Eins-gegen-Eins: Der 26-Jährige zeigte eine überragende Leistung im Tor der DEG. Weil seine Vorderleute über weite Strecken der Spielzeit nahe ihrer Untergrenze spielten, kassierte das Team von Trainer Harold Kreis trotzdem eine 2:4 (0:0, 1:1, 1:3)-Niederlage im Kampf um das Heimrecht in den Play-offs.
Denn die Konkurrenten aus Köln und Ingolstadt hatten bereits am Dienstag mit Siegen vorgelegt – die DEG war also gefordert. Die Roosters hingegen haben mit ganz anderen Dingen zu kämpfen. Ultra-Boykott, miese Stimmung – und die Chancen zur Teilnahme an der ersten Play-off-Runde waren ohnehin nur noch theoretischer Natur. Diese jedoch wollten die Sauerländer, angeführt von ihrem Topscorer Jonathan Matsumoto, nutzen.
Iserlohn war über weite Strecken die bessere Mannschaft, hatte auch die größeren Chancen. In Führung gingen kurz nach Beginn der zweiten Drittels jedoch die Gäste. Auch wenn es erst einmal keiner registrierte. In Überzahl schoss Philipp Gogulla einen Abpraller aufs Tor, das Spiel lief weiter. Plötzlich jubelten die Düsseldorfer, die Schiedsrichter bemühten den Videobeweis – und tatsächlich hatte der beste DEG-Torjäger das hintere Torgestänge getroffen.
Die Gäste lieferten damit ein Lehrstück in Sachen Effektivität ab. Gute Chancen hatten im ersten Durchgang zwar Ken-Andre Olimb und Braden Pimm, die Roosters jedoch hätten allein bei ihren vielen Überzahlspielen mehrere Tore erzielen können. Immer war jedoch Niederberger im Weg. Das 1:1 konnte er dann aber doch nicht verhindern: Dieter Orendorz brachte eine Scheibe auf das Tor des Nationaltorhüters, und Justin Florek schob den Puck ins Tor. Der Ausgleich fiel postwendend nach der Düsseldorfer Führung – und nahm so wieder den ganzen Schwung aus dem Spiel. Iserlohn Roosters – DEG
DEG: M. Niederberger (Hane) – Torp, Nowak; Picard, Ebner; Marshall, McKiernan – Ridderwall, Olimb, Henrion; Gogulla, Barta, Descheneau; Pimm, Buzas, Flaake; Laub, Strodel, Reiter.
Schiedsrichter: Rantala / Schrader. Zuschauer: 4133.
Tore: 0:1 (20:29) Gogulla (McKiernan, Barta; 5-4), 1:1 (22:11) Florek (Orendorz, Friedrich), 2:1 (49:26) Matsumoto; 3:1 (54:25) Bergmann (Trupp, Yeo; 5-4), 3:2 (59:32) Gogulla (Descheneau, Barta); 4:2 (59:44) Florek.
Strafminuten: Iserlohn 6, Düsseldorf 14.
Spätestens nach fünf Minuten im Schlussdrittel schienen die Roosters endgültig am Schlussmann der Gäste zu verzweifeln. Niederberger wurde bei einem Alleingang von Julian Lautenschläger, ein Spieler mit DEG-Vergangenheit, sträflich alleingelassen, kam sehr weit aus seinem Tor und stellte dem Angreifer, der ihn eigentlich schon ausgespielt hatte, ein Bein. Müßig zu erwähnen, dass Niederberger den in der Folge verhängten Penalty, ausgeführt von Lautenschläger selbst, mühelos mit der Fanghand entschärfte.
Ewig konnte das jedoch nicht gutgehen. Zehn Minuten waren noch zu spielen, da bestraften die Iserlohner das pomadige Abwehrverhalten der Gäste und überwanden Niederberger – allerdings erst im zweiten Nachschuss. Spätestens als Leander Bergmann, natürlich erneut nach Abpraller, das 3:1 erzielte, war der Deckel auf der Partie. Da half auch der Anschlusstreffer durch Gogulla nicht mehr. Denn den Schlusspunkt setzten erneut die Roosters, mit dem 4:2 ins leere Tor. Da konnte Niederberger wirklich nichts machen.