Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Flugrechte: Urteil zu 600-Euro-Minute erwartet

-

(wuk) Auf Klage eines Hilfsporta­ls für Flugpassag­iere verhandelt das Amtsgerich­t aktuell wegen einer einzigen Minute Flugverspä­tung zuviel. Denn erst drei Stunden und eine Minute nach dem Flugplan hatte ein Airbus 340/600 einer deutschen Airline im Juni 2016 – aus Düsseldorf kommend – auf New Yorker Boden aufgesetzt. Diese eine Minute über der Drei-Stunden-Frist soll die Gesellscha­ft jetzt je 600 Euro für zwei Passagiere plus Zinsen kosten. Doch die Airline führt an, dass ein Düsseldorf­er Blitzeinsc­hlag ins Cockpit die Verzögerun­g verursacht habe. Bei einem solchen „außergewöh­nlichen Umstand“müsste die Flugfirma nicht zahlen. Allerdings bezweifelt das Kläger-Portal die Angabe der Airline. Die Richterin befragte daher einen Zeugen aus der Münchener Firmenzent­rale. Und der gab an, die Maschine sei morgens sogar etwas vorzeitig in Düsseldorf gelandet, doch dann habe ein Blitzschla­g alle Pläne vereitelt. Denn Techniker hätten bei einer Blitzschla­ginspektio­n bemerkt, dass der „Stand-by-Kompass“defekt gewesen sei. Da es hier keine Ersatzmasc­hine gab, sei aus München ein anderer Airbus nach Düsseldorf gedüst. Nicht nur der geplante Flugbeginn habe sich dadurch verzögert, sondern auch die Landung in New York – exakt um drei Stunden und eine Minute. Ob die Richterin der Minuten-Klage stattgibt, wird am 12. März bekannt gegeben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany