Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Party im Ankleideraum und smarte Büdchen
Die Messe „EuroCIS“zeigt aktuelle Trends der Handelstechnik. Im Mittelpunkt stehen Personalisierung und künstliche Intelligenz.
Umkleidekabinen sind oft ungemütliche Orte. Alles ist beengt und die Beleuchtung meist wenig schmeichelhaft. Dabei hat dieser Ort für die Kaufentscheidung eine enorme Bedeutung. Das hat auch das Unternehmen Bütema erkannt und präsentiert dieser Tage bei der Handelsmesse EuroCIS eine interaktive Umkleidekabine. Auf Wunsch kann der Kunde dort an einem Bildschirm eine individuelle Beleuchtung von Partyatmosphäre bis hin zum Urlaubsambiente einstellen. Bei Bedarf auch mit Musik. Zudem kann der Kunde auf Knopfdruck einen Mitarbeiter rufen und bekommt Outfitvorschläge. Die Kabine spiegelt damit den aktuellen Trend in der Handelsbranche wider: Das Einkaufen wird individueller. Die Firma Detego hat beispielsweise eine App entwickelt, die im Geschäft Informationen zu Verfügbarkeit von Größen und Farben von Bekleidung gibt und ebenfalls Outfits vorschlägt. Das Unternehmen Sensape bietet die Möglichkeit, virtuell Schmuck anzuprobieren.
Zweites großes Thema der Messe sind datenbasierte Technologien. So gibt es vom Roboter bis hin zum Kamerasystem verschiedenste Möglichkeiten für Händler, die Vorrätigkeit der Waren oder auch die Bewegung von Kunden in ihren Geschäften überwachen und analysieren zu lassen. So werden nicht nur Lücken im Sortiment, sondern auch die besten Standorte für Produkte ausfindig gemacht.
Diese Innovationen helfen aber nicht nur dem Händler, sondern haben auch Vorteile für den Kunden, wie das Beispiel des Unternehmens „AiFi“, das mitarbeiterlose Nanostores auf den Markt bringen will. Diese sollen nach Wunsch der Entwickler die Lücke zwischen Supermarkt und Getränke- beziehungsweise Snackautomat als eine Art unbemannter Kiosk schließen. Kunden können sich mithilfe ihrer Kreditkarte am Eingang einloggen und den kleinen Verkaufsraum betreten. Dort überwacht eine Kamera genauestens, welche Produkte die jeweilige Person auswählt. Ist der Besucher fertig, bestätigt er an einem Bildschirm seinen Einkauf und bezahlt beim Verlassen die Ware automatisch mit der Kreditkarte. Dieses Konzept ist insbesondere für mäßig frequentierte Orte wie beispielsweise Bahnhöfe gedacht. Doch bei allen Vorteilen bringt dieses System auch Nachteile mit sich: Denn nicht jedem Kunden wird der Gedanke der totalen Überwachung seines Einkaufsverhaltens gefallen.