Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Karl Lagerfelds Spuren in Düsseldorf

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Mon Dieu! Tout Düsseldorf war enchanté (verzückt), als Karl Lagerfeld 2009 am Rhein Hof hielt. Zur Ausstellun­g „We love Hair“und Feier des 111. Geburtstag­s von Schwarzkop­f plauderte Kaiser Karl mit Gabriele Henkel und mit seiner Tischdame Simone Bagel-Trah, Henkels Aufsichtsr­atsvorsitz­ende. Der gut gelaunte Lagerfeld hatte sich ein eigenes kalorienar­mes Menü aus Avocado-Vinaigrett­e mit Salat und gedünstete­m Steinbutt zubereiten lassen, dazu gab es Cola light. Haare waren das Hauptthema des Abends. Monsieur gab vor der Gästeschar (u.a. Jazz-Musiker Till Brönner, Eva Padberg, Veronica Ferres) zum Besten, dass seine Mutter ihm als Junge die Haare färben wollte, „weil sie fand, mit meinen Kastanienb­raun-Rot-Gemisch sah ich aus wie eine alte Kommode“. Als aus dem Braun „ein hässliches Grau“wurde, beschloss der Modeschöpf­er, sein Haar weiß zu pudern. Einer, der mit der Dosenmilch „Glücksklee“groß geworden ist, kannte seit seiner Kindheit auch „Schwarzkop­f“. „Er musste nicht lange überredet werden, um zum 111. Geburtstag seine Interpreta­tion von ,German Hair’ fotografis­ch zu inszeniere­n“, erinnert sich Tina Müller, damals Marketing-Chefin für Henkels Kosmetikge­schäft. Entstanden sei eine schwarz-weiße Liebeserkl­ärung an die Haare. Werner Lippert hatte als Direktor des NRW-Forums die Ausstellun­g kuratiert und findet noch heute, dass „der Kontakt mit Lagerfeld eine nachhaltig­e Inspiratio­n war“.

Kein Wunder, dass der Modemann mit der Mozartzopf-Silhouette, die an das Schwarzkop­f-Scherensch­nitt-Logo erinnert, zwei Jahre später erneut in Düsseldorf gefragt war. „Er hat sich sofort für die Idee eines Haar-Tempels begeistert“, sagte Müller. So entstand 2011 zum Eurovision-Contest gemeinsam mit den HPP Architekte­n ein 300 Quadratmet­er großer Kubus, die „Schwarzkop­f Lightbox by Karl Lagerfeld“– dekoriert mit dem Scherensch­nitt des Meisters. Übrigens hatten seine Einfälle ihren Preis – mindestens eine Million Euro. „Wer mit ihm arbeitete, erlebte eine erfrischen­de Zeit, aber man gab auch die Kontrolle ab. Er machte, was er wollte, doch es war sicher, dass was Tolles entsteht“, so Müller. Der Rastlose hatte eine innige Beziehung zu Düsseldorf. Das kann Manfred Kronen, bis 2004 Chef der Modemesse Igedo, bestätigen. „In den 80er und 90er Jahren war er zu Gast beim Fashion-Summit und beim Treffen auf der Messe mit Alt-Bundeskanz­ler Helmut Schmidt“, erinnert sich Kronen. „Als er einen Termin mit Klaus Steilmann hatte, habe ich ihn vom Flughafen abgeholt und wir sind in meinem Mercedes nach Wattensche­id kutschiert.“Beim Anblick des Kollektion­sraumes fiel der Spruch: „Was soll ich noch hier, ihr habt doch schon alles.“ Doch natürlich entstand die Linie KL by Steilmann, die im Fashion House vermarktet wurde. Bewundert habe Kronen ihn insbesonde­re als Mensch – „er war unbeschrei­blich und erkannte unglaublic­h schnell, um was es ging und hat sofort reagiert. Ich habe mir oft einen Politiker seines Formats gewünscht.“Als auf Kronens Vermittlun­g hin ein Auftrag für Lufthansa-Kostüme im Gespräch war, meinte Lagerfeld: „Dann schickt mir mal 20 Stewardess­en vorbei, damit ich sehen kann, was sie den ganzen Tag machen, sonst kann ich sie nicht einkleiden“. Das Projekt kam nie zustande. Stattdesse­n konnte jede Frau 2004 auf der Kö einen Cashmere-Rolli für 40 Euro oder ein Kleid, designt vom Meister, für 99 Euro bei H&M ergattern. Die Kooperatio­n war erfolgreic­h, Mittags waren alle Teile vergriffen und in der Kasse 100.000 Euro. Mit einem „Willkommen in Karls Welt“wurden 2015 die Besucher des ersten Karl-Lagerfeld-Stores in der Kö-Galerie begrüßt, wo nun die Schaufenst­er mit Trauerflor schwarz verhangen sind.

Dagmar Haas-Pilwat um die Spieler bei ihrem Anliegen zu unterstütz­en. „Sport ist ein guter Weg, um Brücken zu bauen“, sagte sie.Am Wochenende starten die ersten Trainingsc­amps mit bis zu 200 Teilnehmer­n, eines davon in Oberhausen. Neben der Arbeit mit benachteil­igten Kindern geht es den Initiatore­n aber auch darum, nach zukünftige­n Profis Ausschau zu halten. „Wir werden gucken, ob nicht das ein oder andere große Talent dabei ist“, sagte Projektgrü­nder Gary Barnidge. Deutschlan­d sei in den vergangene­n Jahren eines der bedeutends­ten Länder für die NFL abseits der USA geworden, so Barnidge.

Das zeigt auch das Interesse an den Trainingsc­amps. Mehr als 1000 Kinder haben sich für das Training mit ihren Idolen beworben.

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RP-FOTO: HANS-JUERGEN BAUER Zum 111. Geburtstag von Schwarzkop­f feierte Karl Lagerfeld mit Gabriele Henkel und Baptiste Giabiconi im NRW-Forum.
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Auf der Messe trafen sich Alt-Kanzler Helmut Schmidt (l.), Karl Lagerfeld und Manfred Kronen.

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