Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Eschentriebsterben – Baumtod auf Raten
(ena) Rund 20 Prozent der Bäume, die im Herrenbusch wachsen, sind Eschen. Und seit mehr als zehn Jahren ist das Eschentriebsterben in dem städtischen Forst ein großes Problem, erklärt Johannes Kemper, Förster vom Landesbetrieb Wald und Holz (Regionalforstamt Niederrhein) und zuständig für den Meerbuscher Wald. Kemper: „Durch den Pilz, der in ganz Europa um sich greift, sind bereits komplette Flächen abgestorben.“
Der Pilz mit dem trügerisch-hübschen Namen „falsches weißes Stengelbecherchen“verbreitet sich über Pilzsporen mit dem Wind kilometerweit, dann dringt er über die jungen Blätter und Äste in das Innere der Esche ein, so dass der Baum von oben nach unten abstirbt.
Das Ganze passiert jedoch nicht von heute auf morgen, erklärt der Förster, sondern der Baumtod kommt auf Raten und kann sich über Jahre hinziehen. Junge Eschen sterben zudem schneller ab als ältere. Johannes Kemper betont: „Und es gibt kein Mittel zum direkten Bekämpfen der Krankheit. Einzig das Durchforsten ist eine hilfreiche Maßnahme, um die noch vitalen Bäume zu fördern.“
Regelmäßig geht der Fachmann deshalb durch den Wald und begutachtet die Bäume. Dabei markiert er beispielsweise sogenannte Z-Bäume (Zukunftsbäume) und B-Bäume (Bedrängungsbäume). Um die Z-Bäume zu fördern, werden beim Durchforsten die B-Bäume entfernt.
Der Förster hofft, dass wenigstens ein bis fünf Prozent der Eschen eine Resistenz gegen den Pilz entwickeln werden. Und Johannes Kemper betont: „Leider wird uns das Eschentriebsterben wohl auch in den kommenden Jahren noch beschäftigen.“