Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Im Zoo müssen 18 Rotbuchen gefällt werden
(RP) Der größte Teil des Rotbuchenbestands im Krefelder Zoo ist stark erkrankt: Zum Schutz von Besuchern und Mitarbeitern müssen noch im Februar 18 Rotbuchen gefällt werden. Das gab die Stadt am Mittwoch bekannt. Im betroffenen Bereich siedelt seit über einem Jahrzehnt eine Kolonie Graureiher. Diese Vogelart und deren Horste stehen unter besonderem Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes. Die Untere Naturschutzbehörde der Stadt erteilt aus Gründen der Verkehrssicherheit unter Berücksichtigung des Artenschutzes eine Ausnahme für die Fällung dieser Buchen.
Da seit Mitte Februar die Reiherpaare in den Horsten sitzen und brüten, werden nur dringend zu entfernende Bäume gerodet oder stark eingekürzt. Bäume mit besetzten Horsten sind von einer Fällung nicht betroffen. Zum Schutz der Fußgänger und Radfahrer wurde der öffentliche Weg am Grotenburg-Stadion entlang der städtischen Grünanlage wegen einer Buche mit besetztem Reiherhorst und Astbruchgefahr gesperrt. Die Sperrung wird bis zum Flüggewerden der Jungvögel gegen Ende Mai aufrechterhalten.
In den vergangenen Jahren wurden bei Kontrollen und Pflegearbeiten große Schädigungen an den Rotbuchen festgestellt. So traten im vergangenen Sommer mehrere Starkastbrüche auf. Daraufhin wurden alle Rotbuchen von Experten der Universität Göttingen erneut untersucht. Neben der Buchkomplexerkrankung, dem Befall mit Schaderregern und Schädlingen, wird auf neuartige Kronenschäden der Buchen hingewiesen. Bei dieser Erkrankung kommt es zum raschen Absterben und zur raschen Erhöhung der Bruchanfälligkeit auch oberer Kronenäste. Der Verlauf dieser Erkrankung der Buchen soll im Zoo über mindestens zwei Jahre beobachtet werden, um eine sichere Prognose stellen zu können. Zudem soll ein Konzept für den Baumbestand und für den Umgang mit der Reiherkolonie entwickelt werden. Die zu fällenden Bäume sollen durch einen robusten vielfältiger Mischwald mit überwiegend einheimischen Baumarten ersetzt werden.