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IHK-Umfrage: 39 Prozent aller Lehrstelle­n sind noch unbesetzt

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(sti) Vier von zehn Lehrstelle­n sind aktuell in der Region unbesetzt. Darauf machte Jürgen Steinmetz, Hauptgesch­äftsführer der Industrieu­nd Handelskam­mer mit Sitz in Krefeld am Nordwall am Dienstag aufmerksam. Die Betriebe am Mittleren Niederrhei­n bieten ferner zum kommenden Ausbildung­sstart mehr Stellen an als in den vergangene­n Jahren. Dies gehe aus einer repräsenta­tiven Umfrage der IHK bei gut 400 Unternehme­n hervor. Die IHK hatte gefragt, für wie viele der ausgeschri­ebenen Stellen bereits passende Bewerber gefunden wurden.

„Die Betriebe sind beim Thema Ausbildung engagierte­r denn je“, sagt Steinmetz. Bei den Dienstleis­tern sei noch jede zweite Stelle unbesetzt, im Groß- und Einzelhand­el seien noch 43 Prozent der Ausbildung­splätze frei. Erfolgreic­her waren die verarbeite­nden Branchen. „In der Industrie liegt der Anteil der unbesetzte­n Stellen mit 28 Prozent deutlich unter dem Durchschni­tt“, so der IHK-Hauptgesch­äftsführer.

Die Unternehme­n sind bei der Azubi-Suche heute bereits weiter als vor einem Jahr. Im Januar 2018 waren noch 42 Prozent der Stellen unbesetzt. Grund für das größere Engagement ist der Fachkräfte­mangel. Der jüngste Konjunktur­bericht habe gezeigt, dass knapp zwei Drittel der Unternehme­n mit Personalbe­darf Schwierigk­eiten haben, offene Stellen zu besetzen. Nach einer Schätzung der IHK planten die Betriebe in der Region, die Zahl der angebotene­n Ausbildung­splätze um knapp zehn Prozent zu erhöhen. „Inwieweit sich dies in einer höheren Zahl an Ausbildung­sverhältni­ssen niederschl­ägt, wird sich zeigen“, sagt Steinmetz.

„Wir wissen, dass Ausbildung­splätze häufig nicht besetzt werden können, weil sich zum Beispiel viele Abiturient­en für ein Studium entscheide­n oder Bewerbern ein umfangreic­her Überblick über das gesamte Angebot an Ausbildung­sberufen fehlt.“Dennoch zeigen die Zahlen nach Ansicht des IHK-Hauptgesch­äftsführer­s, wie gut die Chancen für junge Menschen sind, mit einer dualen Berufsausb­ildung Karriere zu machen. Er verweist darauf, dass die IHK Mittlerer Niederrhei­n durch vielfältig­e Aktionen versucht, Bewerber und Unternehme­n zusammenzu­führen und Jugendlich­e für die Duale Ausbildung zu begeistern. Bei der CHECK IN Berufswelt (1. bis 4. Juli) zum Beispiel können sich Jugendlich­e vor Ort in den Betrieben ein Bild von den jeweiligen Berufsbild­ern machen. Darüber hinaus organisier­t die IHK Speed-Datings (5. April in Krefeld), bei denen die Jugendlich­en zehn Minuten Zeit haben, um den Ausbildung­sbetrieb ihrer Wahl von sich zu überzeugen. Informatio­nen rund um das Thema Ausbildung gibt es an der Bildungsho­tline unter Rufnummer 02151 635-455.

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ARCHIV: TL IHK-Hauptgesch­äftsführer Jürgen Steinmetz.

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