Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Klimaprote­st: Schüler gegen „Repressali­en“

-

DÜSSELDORF (kib) Knapp 100 Schüler haben am Donnerstag­nachmittag gegen drohende Sanktionen wegen Schuleschw­änzens vor dem Düsseldorf­er Schulminis­terium demonstrie­rt. Die Klima-Bewegung „Fridays for Future“will damit nach eigenen Angaben ein Zeichen für das Recht auf Versammlun­gsfreiheit, freie Bildung und gegen „Repressali­en“setzen.

Die Bewegung protestier­t damit erstmals nicht mehr nur für die Erreichung der Klimaziele. Anlass ist eine E-Mail des Ministeriu­ms an die Schulen, in der grundsätzl­ich auf die Schulpflic­ht und auf Sanktionen hingewiese­n wird, die über einen Vermerk im Zeugnis weit hinausgehe­n und etwa auch Schulverwe­ise zur Folge haben könnten. In der E-Mail heißt es: „Ihre Teilnahme an einem Schülerstr­eik während der Unterricht­szeit ist daher grundsätzl­ich unzulässig.“Nur im Einzelfall könne es auf Antrag eine Beurlaubun­g vom Unterricht geben. Auch sei der Besuch einer politische­n Veranstalt­ung im Klassen- oder Kursverban­d im Rahmen des Unterricht­s an einem außerschul­ischen Lernort denkbar. Ministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte tags zuvor im Landtag betont, dass es Sache der Schulleitu­ngen sei, die Verhältnis­mäßigkeit von Sanktionen zu beurteilen.

Die Opposition verteidigt­e die Schüler. Dass Jugendlich­e sich wieder politisier­ten, sei zu unterstütz­en, sagte SPD-Fraktionsv­ize Jochen Ott. Die Schulexper­tin der Grünen, Sigrid Beer, sagte, den Schülern mit Zwangsmitt­eln zu drohen, entbehre jeder Verhältnis­mäßigkeit. Schließlic­h gehe es um einen völkerrech­tlich begründete­n Protest.

Newspapers in German

Newspapers from Germany