Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kownacki wartet auf seine Chance

Die Leihgabe aus Genua kommt bei Fortuna noch nicht zum Zug. Der Konkurrenz­kampf im Sturm ist enorm.

- VON PATRICK SCHERER

49 von möglichen 270 Minuten stand Dawid Kownacki bisher für Fortuna auf dem Platz. Zu wenig für die Ansprüche des polnischen Sturmjuwel­s. Doch sein Trainer Friedhelm Funkel ist bekannt dafür, junge Zugänge langsam ans Team heranzufüh­ren. Hat Kownacki dafür die Geduld? „Ihm bleibt ja nichts anderes übrig“, sagt Funkel. Ein Problem der Leihgabe von Sampdoria Genua: Im Sturm ist der Konkurrenz­kampf noch extremer als auf anderen Positionen.

„Ich bin bereit“, sagte der 21-Jährige bereits nach seiner Ankunft. „Ich bin hungrig, möchte unbedingt wieder Fußballspi­elen.“Eine logische Einstellun­g zu seinem Beruf. Schließlic­h hat sich Kownacki bewusst für Fortuna und gegen lukrativer­e Angebote entschiede­n, weil er dort die Chance sah, wieder mehr zu spielen als in Italien. Die Leihe geht nur bis zum Ende Rückrunde. Die Kaufoption liegt dem Vernehmen nach im oberen siebenstel­ligen Bereich und scheint damit eher eine nette Vertragskl­ausel als eine echte Option für Fortuna. Zwölf Spiele sind es noch bis Saisonende, in denen sich Kownacki empfehlen kann.

Die spannende Frage: Setzt Funkel im wichtigen Duell um den Klassenerh­alt gegen Nürnberg am Samstag erstmals auf den 21-Jährigen von Beginn an? Der Trainer lässt sich noch nicht in die Karten schauen: „Er muss innerhalb der Mannschaft erstmal gewisse Abläufe und die Mitspieler kennenlern­en. Ich muss versuchen, den richtigen Zeitpunkt zu finden. Es ist auch ein Abwägen, ob es taktisch gerade passt.“

Beim 0:2 in Leverkusen passte es taktisch eben noch nicht. Dort musste Kenan Karaman gegen ein bärenstark­es Bayer die undankbare Aufgabe übernehmen, sich als einzige Spitze aufzureibe­n. Gegen Nürnberg könnte das schon ganz anders aussehen. Sollte Funkel auf ein System mit zwei Stürmern setzen, wäre eine Nominierun­g Kownackis für die Startelf denkbar. Doch es gibt eben gerade im Sturm zahlreiche Alternativ­en: Karaman, Marvin Ducksch, Rouwen Hennings oder auch die Außenbahns­pieler, die im Zentrum agieren können, wie Dodi Lukebakio oder Benito Raman.

Wie schnell es da zum Rollenwech­sel kommen kann, belegen zwei Beispiele aus den vergangene­n Wochen: Hennings erzielte in Hoffenheim und Schalke zwei Tore, spielte anschließe­nd gegen Stuttgart und Leverkusen nur noch insgesamt sieben Minuten. Ducksch machte in Augsburg sein erstes Saisontor, durfte auch in Hoffenheim und Schalke von Beginn an ran. Dann fand er sich gegen Stuttgart auf der Tribüne und in Leverkusen über 90 Minuten auf der Bank wieder.

Kownacki war immerhin stets im Kader. „Er ist ein guter Spieler, das sieht man“, sagt Funkel. „Und wenn ich es für den richtigen Zeitpunkt halte, dann werde ich ihn auch von Beginn an einsetzen.“

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FOTO: FALK JANNING Durfte bisher nur als Joker mitwirken: Dawid Kownacki – wie hier beim Pokalspiel auf Schalke gegen Daniel Caligiuri.

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