Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Überglückl­iche Rojas sorgt für Highlight bei PSD Meeting

An einem Abend mit vielen emotionale­n Höhepunkte­n überragte die Venezuelan­erin im Dreisprung-Wettbewerb.

- VON CHRISTOPH ZABKAR

Sport ist mit großen Emotionen verbunden. Für die Athleten liegen Freud und Leid manchmal nur Sekundenbr­uchteile auseinande­r. Hin und wieder reißt es die Zuschauer sogar von den Sitzen und den Leistungen wird mit stehenden Ovationen der gebührende Respekt gezollt. So war es auch beim PSD Meeting, als der 18-jährige Jakob Ingebrigst­en aus Norwegen auf der Zielgerade­n über 1500 Meter am Äthiopier Samuel Tefera vorbeizog und in 3:36,02 Minuten einen spektakulä­ren Sieg einfuhr. Die Halle erhob sich und Jakob durfte jubeln.

Es war ein Gänsehautm­oment im Rahmen eines Wettkampfs, der viele Emotionen bereithalt­en sollte. Da wären zum Beispiel die Anspannung sowie das ungläubige Staunen der Kids im Vorprogram­m, als sie sich plötzlich in XXL-Format auf der Leinwand erblickten. Vor allem zauberten die kleinen 30-Meter-Sprinter den 2000 Zuschauern ein Lächeln aufs Gesicht, nachdem sie beim Interview dann ihre größten Fans grüßten: die eigenen Muttis.

In Feierlaune präsentier­te sich zudem Dreispring­erin Yulimar Rojas. Die Venezuelan­erin setzt ihre 1,92 Meter ein, um mit der Eleganz einer Gazelle auf 14,46 Meter zu springen.

Pure Glückselig­keit dürfte auch Nathan Strother nach dem 400-Meter-Finale empfunden haben. Dort ließ der US-Boy gleich bei seinem ersten großen internatio­nalen Wettbewerb Pavel Maslák (Polen) hinter sich und erreichte in 46,48 Sekunden den Toursieg. Dabei wollte der 23-Jährige „eigentlich nur mal schauen, wie gut es läuft“.

Während Strother trotz all der Freude die Coolness bewahrte, war die Ivorerin Marie-Joseé Ta Lou sichtbar den Tränen nahe. Beim Kniefall hatte die Sprinterin die Hände tief im Gesicht vergraben, so berührt war sie von den angezeigte­n 7,02 Sekunden (Weltjahres­bestzeit).

Mächtig stolz verfolgte indes Su Bingtian die Wiederholu­ng seines Starts vom 60-Meter-Finale. Mit den 6,49 Sekunden wurde der „China-Kracher“dem Werbesloga­n des Veranstalt­ers gerecht. Er war für die Konkurrenz einfach „Su schnell“.

Nicht ganz so erfreulich verlief derweil der Hürdenspri­nt für Hallen-Vize-Weltmeiste­r Jarret Eaton. Der US-Amerikaner stieß sich wohl zu früh vom Block und musste enttäuscht­en Blickes die Disqualifi­zierung hinnehmen.

Die vielleicht schönste Geste gab es wohl im Hochsprung zu sehen, als sich der Japaner Naoto Tobe und Chinese Wang Yu inmitten des Wettkampfs ziemlich unerwartet in den Armen lagen. In einem hochklassi­gen Duell übersprang Yu als Einziger die 2,31 Meter. Die Entscheidu­ng? Nein, denn Tobe ließ sich nach einem Fehlversuc­h 2,34 Meter auflegen und einen Konter folgen. Doch damit war der Nervenkitz­el noch nicht vorbei, weil Yu plötzlich mit dem chinesisch­en Rekord nachzog, ehe es zur besagten Geste kam. Zwar gewann Tobe die Tour, Yu den nationalen Rekord, – bei all den Emotionen war aber vor allem der Sport der Sieger dieses vielschich­tigen Sportabend­s.

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Die Venezuelan­erin Yulimar Rojas setzte sich souverän in der

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