Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Spektakulär
Beeindruckend
Mich beeindruckt, wie lebendig Düsseldorf über eine solch wichtige kulturpolitische Frage debattiert – und die Offenheit, eine solche Debatte überhaupt zuzulassen. Doch es drohen nun die scheinbar unvermeidlichen Begleiterscheinungen: Politische Vertreter bringen sich verstärkt in Stellung, und mit Blick auf die Kommunalwahl 2020 könnten parteipolitische Überlegungen Überhand nehmen und einer guten Lösung im Wege stehen. Ich wünsche den Düsseldorfern eine visionäre Entscheidung, losgelöst von Grabenkämpfen der Parteipolitik. Visionär muss es dabei nicht unbedingt hinsichtlich der architektonischen Strahlkraft sein, sondern orientiert an der Frage: Was ist die langfristig beste Lösung? Aus meiner Sicht spricht vieles auch für den innerstädtischen Standort an der Heinrich-Heine-Allee anstatt eines Neubaus. Die ProjektSchmiede und RKW haben sehr überzeugende Konzepte vorgelegt. Hubertus von Barby Hamburg
Am Rhein
Deutsche Oper am Rhein – so ist der Name, und dort sollte sie auch hin. Eine solche Einrichtung am Wasser ist großartig, siehe Oslo, Kopenhagen oder Sydney. Als Riegel vor dem Medienhafen halte ich den gezeigten Entwurf allerdings nicht so gut. Ich denke es gibt auch noch bessere Bauplätze, z. B. als Deckel über den Parkplätzen am Rhein zwischen der Tonhalle und der Rheinterrasse. Peter Knab Gerresheim Ein solch spektakuläres Gebäude, wie es der Entwurf von RKW vorsieht, passt zu unserer Stadt und an diesen tollen Standort. Die alte Oper war schon längst in die Jahre gekommen und hatte auch auf Besucher keine Wirkung hinterlassen.
Dieses neue, wunderschöne Gebäude könnte dazu beitragen, dass sich die jüngere Generation mal für eine Oper in modernem Ambiente interessieren würde. Ein Highlight wäre es für Düsseldorf auf jeden Fall! Margret Heuter Düsseldorf
Zuviel des Guten
Opernsaal für 1500 Gäste, Konzertsaal, Philharmonie gleich für 2500 Gäste, umgeben von Geschäften, Bistros, Cafés, RheinTerrassen und 300 Zimmer-Hotel mit Schwimmbad unterm Dach, das alles über drei Tiefgaragen-Ebenen sowie einer Infrastruktur für LKW-Anlieferung mit allem „Drum und Dran“– da kann einem die schöne Landzunge richtig leid tun, was sie alles schlucken soll. So imposant der gedachte Innenraum auch ist, so unmöglich erscheint die Außenbogen-Architektur speziell an diesem Standort. Tatsächlich hat die Projektschmiede einen ebenfalls zeitgeistigen Entwurf am alten Standort vorgelegt, welcher wunderbar den architektonischen Schwung des K20 gegenüber aufnimmt.
Mit unserer Kulturmeile vom Ehrenhof bis zum zukünftigen Ingenhoven-Tal mit dem ebenfalls schwungvollen Schauspielhaus besitzt unsere Stadt genialerweise eine Aneinanderreihung von Kulturstätten und herausragenden Architekturen dem Hofgarten entlang, wie keine andere Stadt in Deutschland. Klaus Strech Meerbusch
Statement
Hafen wird Düsseldorf ein Statement setzen. Der Medienhafen wird von diesem Projekt immens profitieren (Gastronomie, Tourismus, ein noch moderneres Hafenbild...). Vielleicht werden durch den Neubau weitere Investitionen in die Verbesserung des Hafenbildes gefördert. Ein Neubau an der Heinrich-Heine-Allee passt vom Bild einfach nicht in das Umfeld. Durch die Kö, Liebeskind-Bauten, die Altstadt und das neue Ingenhoven Tal ist dieser Ort sowieso schon sehr belebt und attraktiv. Warum also nicht den Neubau einer Oper nutzen, um einen anderen Ort in Düsseldorf attraktiver zu machen?
Leon Birawsky Düsseldorf