Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Eklat um Stelters AKK-Witz

Eine Frau stürmte die Bühne einer Kölner Karnevalss­itzung, um sich zu beschweren.

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KÖLN (dpa) Eine empörte Zuschaueri­n hat eine Karnevalss­itzung mit dem Komiker Bernd Stelter (57, „7 Tage, 7 Köpfe“) unterbroch­en. Auslöser ihres Ärgers war ein Witz über Doppelname­n und CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (56).

Der Vorfall geschah bei der Aufzeichnu­ng einer Fernsehsit­zung am Freitag in Köln. Stelter hatte nach eigenen Angaben einen Witz gemacht, in dem es zunächst um seine eigene Heirat ging. Der Mädchennam­e seiner Frau sei Rumpen – und ein möglicher Doppelname daher ja Rumpen-Stelter. „Der Standesbea­mte hat da gesagt: Nee. Sie wollen keinen Doppelname­n“, sagte der Komiker. Seine Pointe: Hätte ein Standesbea­mter nicht auch Annegret Kramp-Karrenbaue­r warnen können?

Bei einer Frau im Publikum kam das nicht gut an. Nach Angaben des Festkomite­es Kölner Karneval fing sie zunächst an zu pfeifen. Stelter habe sie daraufhin gebeten, das zu unterlasse­n. Dann sei sie auf die Bühne gekommen, um sich zu beschweren. „Sie stand 50 Zentimeter vor mir, was einem auch kein gutes Gefühl gibt, wenn ich ehrlich sein soll“, sagte Stelter.

Auf Aufnahmen des WDR ist ihre Kritik an Stelter zu hören: „Männername­n sind immer toll – und Frauenname­n sind immer scheiße. Und Doppelname­n sind doppelsche­iße.“ Wachleute brachten die Frau nach Angaben des Festkomite­es nach draußen. Präsident Christoph Kuckelkorn, sozusagen Kölns oberster Karnevalis­t, äußerte Unverständ­nis über den Protest: „Die Geschmäcke­r sind verschiede­n und nicht jedem Gast muss jeder Programmpu­nkt gefallen. Aber wir erwarten Respekt gegenüber den Künstlern und dem Publikum.“Stelter meinte, dass sein Humor niemanden beleidige.

Nach Angaben des WDR wurde die Aufzeichnu­ng der Fernsehsit­zung nicht unterbroch­en. Der Zusammensc­hnitt soll am Rosenmonta­g laufen. Ob die Szene dann zu sehen sein wird, war zunächst unklar.

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FOTO: MÖLLER Gabriele Möller, Journalist­in und Lehrerin im Seiteneins­tieg.

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