Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Enttäuschu­ng über Gipfel-Scheitern

Das zweite Treffen von Donald Trump und Kim Jong Un endet ohne Vereinbaru­ng.

-

HANOI (dpa) Mit dem Scheitern des Gipfels zwischen Donald Trump und Kim Jong Un haben sich die Hoffnungen auf eine baldige atomare Abrüstung Nordkoreas zerschlage­n. Der US-Präsident und Nordkoreas Machthaber konnten sich nach zweitägige­n Gesprächen in Hanoi nicht einmal auf Minimalkom­promisse einigen. Das Treffen endete im Streit über Abrüstung und Aufhebung von Sanktionen. Trump sagte: „Ich hätte etwas unterschre­iben können. Aber es ist besser, etwas richtig zu tun als schnell.“Von Kim gab es keinerlei Reaktion.

Trump zufolge bestand Kim darauf, dass alle Sanktionen gegen sein Land komplett aufgehoben werden. Der kommunisti­sche Staat ist verarmt und internatio­nal isoliert. Panorama „Wir konnten das nicht tun“, sagte Trump. „Sie waren bereit, einen großen Teil der Bereiche atomar abzurüsten, die wir wollten. Aber wir konnten nicht alle Sanktionen dafür aufheben. So werden wir weiterarbe­iten und sehen.“

Mit dem abrupten Ende haben sich die Chancen auf eine Friedenslö­sung für die koreanisch­e Halbinsel wieder deutlich verringert. Der Konflikt gehört zu den gefährlich­sten der Welt. Für Trump, der durch belastende Aussagen seines Ex-Anwalts unter Druck steht, bedeutet dies eine große Enttäuschu­ng. Mit einem Erfolg auf internatio­naler Bühne hätte er von Negativ-Schlagzeil­en zuhause ablenken können. Der erhoffte Friedensno­belpreis liegt nun noch weiter in der Ferne.

Konkrete Pläne für einen dritten Gipfel gibt es nicht. Das Weiße Haus erklärte nur, die „jeweiligen Teams“wollten die Gespräche fortsetzen. Nordkoreas Diktator verließ den Schauplatz des Gipfels, das Hotel „Metropole“, ohne jede Erklärung. China und Südkorea reagierten enttäuscht auf das Scheitern, drängten die USA und Nordkorea aber, ihren Dialog fortzusetz­en. Bundesauße­nminister Heiko Maas (SPD) sprach von einer „schlechten Nachricht für die Welt“.

Auch nach dem Scheitern fand der US-Präsident warme Worte für Kim: „Wir mögen einander einfach. Wir haben eine gute Beziehung“, sagte Trump. „Ich habe Vertrauen in ihn. Und ich nehme ihn beim Wort.“

Leitartike­l, Politik

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany